Experte legt sich fest mit seiner Prognose: Spätestens 2025 kommt ein Bärenmarkt. Könnte ein Defensive Protection Fonds da helfen?

2025 kommt der Bärenmarkt: ich leg mich fest! (Interview)

Wann kommt der nächste Bärenmarkt? Vermutlich bald? Vielleicht schon 2025? Um das herauszufinden, habe ich heute ein Gespräch mit dem einzigen echten Experten geführt, dem ich vertraue und sehr schätze.

Ich habe hier niemand geringeren als den ETF-Yogi interviewt und ihn zu den Aussichten auf einen bevorstehenden Bärenmarkt bis 2025 befragt. Der ETF-Yogi beschäftigt sich schließlich auch beruflich mit Prognosen und Zukunftsvorhersagen aller Art. Wenn einer etwas darüber weiß, dann also bestimmt er.

In dem Interview ging es auch um Zukunftspläne wie einen möglichen ETF-Yogi Defensiv Protection Fonds sowie juristische und moralische Bedenken, die aber alle (quasi) ausgeräumt werden konnten. Viel Spaß beim Lesen!

Interview mit dem ETF-Yogi zum bevorstehenden Bärenmarkt 2025

ETF-Yogi: Ich leg mich fest und wage die Prognose: spätestens 2025 kommt der nächste Bärenmarkt! Gründe, die dafür sprechen gibt es viele! Erstens Trump, zweitens die EU, drittens, billiges Geld der Notenbanken, viertens, eine Verschwörung der internationalen Geldeliten, fünftens, selbstverständlich ETFs, sechstens,…

Alter Ego: Stop. Ist ja gut. Was soll das denn jetzt? ETF-Yogi, ich erkenne Dich gar nicht wieder. Geht’s Dir gut?

ETF-Yogi: Ja, Danke. Alles bestens. Und Dir so?

Alter Ego: Aber wie bist Du denn jetzt zu dem Schluss gekommen? Was macht Dich so sicher, dass der Bärenmarkt 2025 kommt? Worauf stützt Du Deine Prognose?

ETF-Yogi: Das ist leicht beantwortet. Zunächst habe ich eine umfassende Literatur-Analyse vorgenommen und mich ausschließlich auf fundierte Wirtschaftsnachrichten gestützt. Zum anderen habe ich einfach meinen gesunden Menschenverstand für die Prognose herangezogen.

Alter Ego: Bin gerade ein bisschen schockiert. Du bist jetzt also wirklich unter die Crash-Propheten gegangen? Sonst warst Du ja eher kritisch im Bezug auf Vorhersagen. Ich dachte immer, Du machst bei solchem Mist nicht mit. Das ist doch unter Deinem Niveau.

ETF-Yogi: Wieso? Darf ich nicht auch mal eine Prognose wagen? Ich will halt auch endlich ein paar Leser haben. Die Leute die Crahs vorhersagen, kommen doch wahnsinnig gut an. Angst verkauft sich viel besser, als wenn man den Leuten so langweilige Wahrheiten erzählt. Ich könnte schon auch ein paar Leser mehr vertragen?

Alter Ego: Okay. So schlecht läuft der Blog aktuell nun auch wieder nicht. Diesen Monat waren es schon über 10.000 Leser und die Zahlen steigen von Monat zu Monat. Musst Du da jetzt unbedingt noch Clickbait betreiben? Warum willst Du Dich prostitutieren, um mehr Leser zu kriegen? Kannst Du nicht einfach noch ein paar seriöse Artikel schreiben? Du gehst da doch ein ganz schönes Risiko ein? Was, wenn der Crash nicht kommt?

ETF-Yogi: Äh. Nö. Das ist ein kalkuliertes Risiko, würde ich sagen. Durchschnittlich gibt es ja alle dreieinhalb bis vier Jahre einen Bärenmarkt. Was soll da groß schief gehen, wenn ich von 2025 spreche? Die Chancen sind nicht schecht und der letzte echte Bärenmarkt ist auch schon eine Weile her. Ich wage das jetzt einfach Mal. Stell Dir vor, es klappt. Dann bin ich der Typ, der den nächsten Bärenmarkt vorhergesehen hat. Mir ist ein Platz in allen Talkshows sicher.

Alter Ego: Aber was, wenn es doch schief geht? Dann ist Dein Ruf völlig ruiniert. Da nimmt Dich doch keiner mehr Ernst?

ETF-Yogi: Ach was. Es soll Leute geben, die seit 2012 einen Crash vorhersagen, der einfach nicht kommen will. Noch nicht einmal ein richtiger Bärenmarkt. (Statistik ist aber auch einfach echt gemein.) Denen hat es auch nicht geschadet. Dann schreibe ich einfach ein Buch, schiebe das Datum weiter nach hinten und in der Zwischenzeit läuft mein Defensiv Protection Fonds sicher bereits.

Mit dem helfe ich den Leuten, ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Und wo wäre es wohl sicherer aufgehoben als bei mir? Mit dem Fonds kann ich dann auch ganz ordentlich verdienen. Es kommt im Übrigen ja nicht drauf an, dass ich recht habe, sondern dass es mir genug Leute glauben. Früher oder später kommt der Bärenmarkt bestimmt. Falls es doch eher später sein sollte, gibt es sicher genug Gründe: XY ist amerikanischer Präsident geworden, die Notenbanken sind Schuld, etc.

Alter Ego: Du bist also bereit, notfalls die nächsten 10-20 Jahre vor dem großen Crash zu warnen, bis er dann endlich mal kommt? Wie peinlich ist das denn?

ETF-Yogi: Liebes Gewissen, Ich hatte mir das so schön vorgestellt. Ich mache einen Defensiv Protection Fonds, der hauptsächliche in krisenfeste Werte investiert und dort breit streut. Da wird zum Beispiel in Bargeld, Gold und Diamanten investiert. Da das auf der Bank nicht sicher ist, lagere ich es gleich bei mir Zuhause. Gold und Diamanten lasse ich am besten zu Schmuck verarbeiten und meine Frau wird die Stücke persönlich bewachen und am Körper tragen. Das Bargeld ist auch praktisch, denn dann kann ich die moderaten 3% Verwaltungskosten monatlich ganz einfach entnehmen.

Immobilien in unterschiedlichen Ländern werden auch dabei sein. Ich möchte vor allem in möblierte Luxusimmobilien investieren. Aus Gründen der besseren Liquidität werden sie nicht vermietet, aber ich werde mich regelmäßig selbst vergewissern, dass sie in bestem Zustand sind und der Wohnkomfort exzellent ist.

Dazu kommen natürlich Sammlerobjekte. Ich dachte da an einen Fuhrpark mit schönen Autos. Den Anlegern kann ich versichern, dass ich sie mit ihren Verwaltungsgebühren gut instand halten und regelmäßig bewegen werde. Bilder mit Wertsteigerungspotential gehören natürlich auch dazu. Meine Frau ist eine exzellente Malerin und freut sich schon darauf.
Was sagst Du dazu? Das ist doch ein toller Plan!

Alter Ego: So siehst Du aus. Willst Du da auch wie Onkel Dagobert im Geld baden oder was? Für mich riecht das schwer nach Betrug. Es klingt verdammt illegal. Das kann doch nicht erlaubt sein! Hast Du keine Angst, deswegen im Knast zu landen?

ETF-Yogi: Ach was. Ich würde das eher innovativ nennen. Schwierige Zeiten wie ein Bärenmarkt oder Crash – und die stehen ja zweifellos bevor – brauchen kreative Lösungen. Das wird natürlich auch alles transparent sein, also das Meiste zumindest. Man muss das den Leuten dann nur ordentlich verkaufen.

Alter Ego: Irgendjemand muss Dir mal den Spiegel vorhalten und Dir zeigen, wie albern das ist, was Du sagst. Mag sein, dass Dir die Massen Beifall klatschen und Dich für einen Experten halten. Du selbst solltest doch aber genau wissen, was Du da tust. Das ist doch moralisch nicht vertretbar, die Leute so auszunutzen.

ETF-Yogi: [Schweigen] Jetzt kommst Du also mit Moral. Darauf habe ich schon gewartet, Du Gutmensch, Du! Wenn Du moralisieren willst, dann geh doch mit Deinen Freunden von der Fridays For Future-Bewegung spielen. In der Finanzwirtschaft hast Du da jedenfalls nichts zu suchen. Es macht auch echt keinen Spaß mehr, mit Dir zu reden. Da denke ich mir so ein tolles Geschäftsmodell aus … und dann machst Du so einen Aufstand.

Willst Du etwa, dass ich weiter so langweilige Artikel über ETFs schreibe, nur weil ich der Meinung bin, dass die besser für Privatanleger sind?

Alter Ego: Äh. Ja, eigentlich meine ich genau das. Wenn Du es nicht machst, dann tue ich es halt. Ich glaube, das Interview führt zu nichts. Lass es uns hier abbrechen.

ETF-Yogi: Typisch. War mir klar, dass Dir irgendwann die Argumente ausgehen und Du den Schwanz einziehst. Ich bleibe dabei. Der Bärenmarkt wird bis 2025 oder dann eben etwas später kommen. Darauf sollten Anleger vorbereitet sein – und ich werde Ihnen selbstverständlich gerne dabei helfen.

Alter Ego: Okay. Das lassen wir jetzt einfach so stehen. Vielen Dank für dieses nette Selbstgespräch. Es war jedenfalls sehr … aufschlussreich. Bei meinen regelmäßigen Lesern möchte ich mich aber ausdrücklich für manche meiner Aussagen entschuldigen. Ich habe mich da auch kaum wiedererkannt.

* * *

Dieses Selbstgespräch war insgesamt etwas hitziger, als ich es erwartet hatte. Das Thema polarisiert aber natürlich auch. Selbstverständlich war dieser Dialog aber frei erfunden und völlig fiktiv. Ähnlichkeiten mit echten lebenden Person sind rein zufällig und völlig unbeabsichtigt. Falls Du ernstgemeinte Literatur zum Thema Crash suchst, findest Du sie hier.

Auf Deine Kommentare und Anregungen freue ich mich bereits! Hinterlasse doch gerne eine kurze Nachricht und sag mir, was Du von dem Artikel hältst. Neben Lob und freundlichen Worten sind kritische Anmerkungen ebenfalls willkommen. Sie helfen mir dabei, den Artikel zu verbessern. Wenn Dir der Artikel gefällt, dann teile ihn gerne mit anderen und erzähl mir ruhig davon! Darüber freue ich mich auf jeden Fall!

2025 kommt der Bärenmarkt: ich leg mich fest! (Interview) 1

Kommentare

6 Antworten zu „2025 kommt der Bärenmarkt: ich leg mich fest! (Interview)“

  1. Avatar von DocSchneider
    DocSchneider

    Eventuell hilft eine therapeutische Begleitung oder einfach etwas mehr sozialer Kontakt, um das mit den Selbstgesprächen in den Griff zu bekommen.

    Gute Besserung!

    1. Danke für den Tipp und die Wünsche, aber keine Sorge. Ich fühle mich rundum wohl. Das Interview wurde durchwegs mit einem Augenzwinkern geführt. Damit meine ich aber nicht Tics, die Ausdruck einer psychischen Erkrankung sind, sondern eher ein schelmisches Grinsen. Humor ist aber zweifelsfrei Geschmacksfrage und es stört mich nicht, wenn der Artikel nicht bei jeder/jedem gut ankommt. Damit kann ich gut leben.

  2. LOL, da lag er ja mal schön daneben!

    1. Ähm. Vielleicht sollte ich den Beitrag mal etwas erklären. Ich schreibe ja, dass der Bärenmarkt spätestens 2025 kommt oder eben auch früher oder später. Natürlich hielt ich einen Crash zu diesem Zeitpunkt für möglich, was auch der Grund war, darüber zu schreiben.

      Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass sich ein Crash/Bärenmarkt überhaupt nicht richtig voraussagen lässt und eigentlich jederzeit eintreten kann. Es gibt eben Leute, die schon seit Jahren einen Crash vorhersagen, der dann ewig auf sich warten lässt. Diese gelten dann ironischer Weise als große Propheten, wenn der Crash sich dann doch endlich mal erbarmt und endlich eintritt.

      Meine These ist also eher, dass Voraussagen schwierig sind, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Auch das hätte ich damit ja eigentlich richtig gut bewiesen. 😉

      Davon einmal abgesehen war das was dann stattfand zwar ein Crash, hatte allerdings eher den Charakter einer großen Korrektur, denn er war so schnell vorüber, wie er anfing. In meinem Depot war zumindest alles sehr schnell wieder im Plus, da ich generell auf Buy and Hold ausgerichtet bin. Ein bekannter Crashprophet, der einen entsprechenden Fonds betreibt, sah im Crash kurzfristig mal ganz gut aus. Leider kam der Anstieg dann aber auch wieder so plötzlich, dass er dem Markt dann sehr schnell auch wieder nur hinterher lief… 😉

  3. Avatar von Karl Kosoler
    Karl Kosoler

    Da merkt man mal wieder, wie unsinnig es ist, wenn jemand mit einer Prognose daherkommt. Hättest Dir wohl zur zeit des Interviewes nicht träumen lassen, was 6 Wochen später los war, oder? Haha, ist das herrlich, das im Nachhinein zu sehen!

    1. Klar. Genau darum ging es ja in dem “Interview”. Mir ist bewusst, dass ein Crash jederzeit kommen kann, früher oder später. Aufgrund der Situation hatte ich damit gerechnet, dass es passieren könnte. Da ich auch eine medizinische Ausbildung habe und privat gut in Asien vernetzt bin, war mir ein paar Wochen nach dem Artikel auch klar, dass da etwas Großes auf uns zu rollt. Tatsächlich habe ich ein paar Wochen später kurz vor dem Crash mal überlegt, ETFs zu verkaufen und Gewinne mitzunehmen.

      Am Ende hat meine Disziplin als Buy and Holder aber gesiegt, da ich mir klare Regeln gesetzt habe. Zum Glück, denn ob ich den Einstieg dann auch wieder rechtzeitig hinbekommen hätte, ist zweifelhaft. Im Crash habe ich allerdings meine Sparrate erhöht.

      Bei meinem Buy and Hold-Ansatz verhalte ich mich immer so, als stünde der Crash vor der Tür und lege nur in Sachen an, die ich mit Buy and Hold dauerhaft halten kann, egal was passiert. Damit bin ich gut durch den Crash gekommen und hatte währenddessen keine Sorgen.

      Was der Artikel aber in der Tat gut zeigt, ist das Timing an der Börse nicht gut funktioniert. 😉

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