Ein ETF-Yogi? Was ist das denn Bitte?
Ein ETF-Yogi? Was soll das denn sein? Der Begriff klingt zunächst ja furchtbar exotisch bzw. esoterisch. Exotisch stimmt, denn das Wort kommt natürlich aus Indien.
Ganz allgemein ist ein Yogi einer, der sich schult, also ein Suchender. Es ist jemand, der sein Wissen erweitern möchte. Gleichzeitig möchte er dieses auch direkt in der Praxis testen.
Welcher Philosophie folgt ein Yogi? Er fühlt sich dem Mittelweg jenseits der Extreme verpflichtet. Er übertreibt es also weder bei seinen Ausgaben, noch gibt er sich beim Sparen den Extremen hin.
Das heißt konkret: ein Skoda tut es auch statt einem Mercedes 500 Cabrio. Das heißt aber nicht, dass er das Cabrio hässlich findet…
Ebenso liegt ihm ein ETF auf einen breiten Index mehr, als der Geheimtipp eines Investments in ein ostsibirisches Eisenbahnunternehmen.
Laut Gerüchten soll das Eisenbahnunternehmen demnächst ein weltweites Streckennetz von selbstgefertigten solarbetriebenen Flugtaxis aufbauen – sofern es vorher nicht Pleite geht – und steht deshalb vor einem 10.000%-igem Kursanstieg.
Kennt man ja … und interessiert den Yogi einfach nicht.
Ein Yogi bzw. ETF-Yogi ist also nichts furchtbar Esoterisches, wie es auf den ersten Blick vielleicht klingt. Sein oberstes Ziel ist einfach, besser zu verstehen wie die Welt – und damit auch die Welt der ETFs und anderer Geldanlageprodukte – funktioniert.
Der Yogi erforscht sie praktisch und theoretisch und versucht sich ein immer tieferes Verständnis anzueignen. Er macht dabei selbstverständlich auch Fehler.
Mit der Zeit hofft er, bei der Geldanlage mehr richtig als falsch zu machen. Das wäre dann, wie es die Börsenlegende Warren Buffet ausdrückt, der Knackpunkt für den Erfolg bei der Geldanlage.
Dabei stützt sich der ETF-Yogi selbstverständlich auf jene, die mehr Wissen haben, als er selbst. Das können die großen Finanzgurus unserer Zeit sein, alte indische Philosophen oder aber die Leser bzw. Kommentatoren dieses Blogs.
Geldanlage und Altruismus?
Hä? Sich mit Geldanlage zu beschäftigen, klingt erst einmal überhaupt nicht selbstlos. Stimmt. Doch ein ETF-Yogi lernt, dass es wichtig ist, mit anderen zu teilen.
Geben ist ein wichtiger Aspekt von Reichtum, denn es führt zu innerem Reichtum. Die Haltung ist schließlich auch wichtig.
Der ETF-Yogi fühlt sich anderen verpflichtet und teilt vor allem gerne sein Wissen. Schließlich sind wir ja nicht alleine auf der Welt.
Hat er irgendwann ein Vermögen aufgebaut wie Dagobert Duck, was dann? Alleine im Geld zu baden ist dann doch ein bisschen langweilig, oder?
Wer genug Überschuss hat, kann dann auch etwas davon abgeben, z.B. an seine Kinder, Verwandte, Hilfsorganisationen und andere.
Studien beweisen eindrucksvoll, was der Buddha schon vor über 2000 Jahren lehrte: Geben macht glücklich. (Aber Freigiebigkeit bitte nicht mit Verschwendung verwechseln!)
Mein eigenes Portfolio stelle ich Dir im Blog natürlich auch ausführlich vor. Die Artikelserie findest Du hier (Teil 1, 2, 3 und 4). Dazu gibt es auch ein wikifolio-Musterdepot.
Du findest mein wikifolio-Musterportfolio, wenn Du auf die wikifolio-Seite gehst und dort nach ETF-Yogi suchst. Das richtige Depot trägt die Bezeichnung “Diversifiziertes Buy and Hold”.
Es enthält genau die ETFs, in die ich bis Oktober 2020 regelmäßig privat investiert habe. Seither gab es ein paar Modifikationen.
Das wikifolio ist aber definitiv keine Anlageempfehlung sondern dient einzig der Befriedigung Deiner Neugierde.
Für wen ist die Philosophie des ETF-Yogis?
Die ETF-Yogi-Philosophie richtet sich an alle, die gerne entspannt:
- ihre Geldanlage und Altersvorsoge selbst in die Hand nehmen möchten,
- mehr über Finanzen und insbesondere die Geldanlage mit ETFs erfahren möchten,
- sich nicht mehr länger auf die „gute“ Ratschläge der Investmentindustrie und Finanzpornographie verlassen wollen
- und dafür Tipps und Tricks rund um die Geldanlage suchen
- oder gerne auch ihre Tipps und Tricks mit anderen teilen wollen.
Die Finanz-Yogi-Philosophie geht davon aus, dass Finanzwissen
- eine essenzielle Bedeutung für den Erfolg bei der Geldanlage hat,
- nicht nur Eingeweihten vorbehalten sein sollte,
- leicht erlernbar ist und
- Geldanlage kein Stress sein muss.
Was der ETF-Yogi nicht ist
Der ETF-Yogi ist kein Anlageberater sondern schreibt über seine persönlichen Erfahrungen als Privatanleger. Natürlich macht er sich dabei auch Gedanken über Gott und die Finanzwelt oder auch über die Götter der Finanzwelt.
Das ist dann aber alles die eigene Meinung und keine Beratung oder Empfehlung. Er möchte damit zum Nachdenken anregen und auch selbst dazu lernen.
Du solltest beachten, dass alle Finanzprodukte, die hier diskutiert werden, mit Risiko behaftet sind. Alle Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, können aber dennoch fehlerhaft, einseitig oder unvollständig sein.
Der ETF-Yogi übernimmt ausdrücklich keine Haftung für Anlageentscheidungen, die aufgrund von Informationen auf diesem Blog getroffen werden.
Es leben die alten Meister
Gemäß der guten Praxis eines Yogis, wird auch ausreichend Raum für die Verehrung der Gurus – also der alten Meister – bleiben.
Neben üblichen Verdächtigen aus dem deutschsprachigen Raum wie Gerd Kommer, Gottfried Heller oder André Kostolany, sollen ganz bewusst auch Autoren aus dem englischsprachigen Raum zu Wort kommen.
Insbesondere wird hier auf die Arbeiten von Wissenschaftlern wie Larry Swedroe, Lehrern für finanzielle Bildung wie Paul Merriman, ETF-Legenden wie John Bogle, als auch Börsenlegenden wie Warren Buffet eingegangen werden.
Natürlich bleiben auch Ausflüge in andere Kulturkreise nicht aus. Hin und wieder wirst Du hier dann auch hören, wie es die alten Meister Asiens mit dem Geld halten.
Dabei werde ich hier auch sicher der der Frage nachgehen, ob Reichtum nur eine materielle Dimension hat oder ob es nicht auch so etwas wie inneren Reichtum gibt. Natürlich sind auch ethische Formen der Geldanlage ein Thema.
Aber ich will Dich hier nicht mit Informationen überfluten. Du hast jetzt erst einmal einen Eindruck davon erhalten, was Dich hier erwartet.
Nun wünsche ich Dir genauso viel Spaß beim Lesen der Artikel, wie es mir bereitet, sie zu schreiben. Ich freue mich schon sehr auf den Dialog mit Dir, bei dem ich bestimmt genauso viel (oder sogar mehr) dazulernen werde, wie Du.
Eine Übersicht aller Artikel findest Du übrigens hier. Ich versuche sie (mehr oder weniger) regelmäßig zu aktualisieren.
Euer “ETF-Yogi” Rolf