Der Online-Broker flatex führt Depotgebühren ein. Auch bei den Fremdspesen tut sich im Direkthandel etwas.

O du fröhliche – Flatex führt Depotgebühren ein

Gerade noch mit dem Kauf von Degiro in den Schlagzeilen, gibt es schon wieder Neues über flatex zu vermelden. Dieses Mal dürften sich die deutschen Kunden aber verwundert die Augen reiben.

Bisher fielen für die Kunden von flatex keine Depotgebühren an. Als größter pan-europäischer Online-Broker, der in 15 Ländern präsent ist, betreut flatex nun immerhin knapp 1 Million Anleger.

Gebühren auf Wertpapierdepots

Der deutsche Onlinebroker mit Sitz in Frankfurt hat an der Kostenschraube gedreht. Ab dem 1. März 2020 erhebt Flatex Gebühren auf Wertpapierdepots. Und, je nach Höhe des Depotwertes, können die es in sich haben.

Das liegt daran, das flatex keine pauschale Depotgebühr verlangt, sondern eine prozentuale. Wie im neuen Preis- und Leistungsverzeichnis bekanntgegeben fallen dafür 0,1% Gebühren auf das Wertpapierdepot an, die wie folgt berechnet werden:

Die Höhe der Depotgebühr wird monatlich auf Grundlage des Kurswertes der verwahrten Wertpapiere zum jeweiligen Monatsultimo ermittelt und mit einem Anteil von 1/12 von 0,1% bewertet. Die Abrechnung der Depotgebühr zu Lasten des Verrechnungskontos erfolgt nachträglich zum Quartalsende zzgl. Mehrwertsteuer.

Die Gebühr auf das Wertpapierdepot wird also monatlich berechnet und vierteljährlich vom Verrechnungskonto eingezogen. Anleger sollten daher von jetzt an immer für ausreichend Deckung sorgen. Der Zinssatz für Überziehungen beträgt schließlich 7,5%.

Zu viel sollte aber vielleicht auch wieder nicht auf dem Konto liegen. Immerhin wird dort ja ein „Guthabenszins“ von -0,50% fällig. Ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art also, das flatex seinen Kunden beschert.

Die 0,1% klingen selbstverständlich nicht nach viel. Je 10.000 € Depotwert fallen da gerade einmal jährlich 10€ (+ MwSt) an. Bei einem Depotwert von 100.000€ sind das aber immerhin bereits 100€ (+ MwSt). Für Depotgebühren auch wieder nicht so wenig.

Gerade noch hatte sich der Broker potentiellen Neukunden ja eigentlich sehr großzügig präsentiert. Sie wurden unlängst mit einer 200€ Cashback-Aktion angelockt.

Um in den Genuss des Cashbacks zu kommen, mussten sie lediglich ein Depot eröffnen und 20 Trades innerhalb der ersten 12 Monate ausführen. Äußerst machbar und somit leicht verdientes Geld, dachten sich sicher einige.

Viele konnten da bestimmt nicht widerstehen, denn es klang zu schön, um wahr zu sein. Ob sie das allerdings ebenso attraktiv gefunden hätten, wenn sie vorab von den neuen Depotgebühren gehört hätten.

Der Ärger mag nun groß sein und weihnachtliche Jubelgesänge fallen sicher keine an. Man mag sich fragen, ob die Einführung der Depotgebühren zum Zeitpunkt des Aktionsstartes schon bekannt war.

Auch wenn das Timing einfach nur Zufall sein mag, bleibt doch ein fader Beigeschmack. Die 200€ mögen da nun wie ein Lockangebot in Form einer einmaligen Gutschrift zukünftiger Depotgebühren erscheinen. Als flatex-Kunde hätte ich den Depotübertrag wohl bereits ausgefüllt.

Fremdspesen

Ach ja. In der gleichen Neukundenaktion wurde allen versprochen, die bis 3.1.2020 ein Depot bei flatex eröffnen, 6 Monate lang an allen Börsenplätzen günstig zu handeln. Börslich und außerbörslich fallen dann nämlich nur 3,80€ (+Fremdspesen) an.

Doch gerade bei den Fremdspesen kommen auf flatex-Kunden nun Erhöhungen zu.

Zu den nachfolgend aufgeführten Gebühren können im Einzelfall Fremdspesen, länderspezifische Fremdkosten oder Gebühren hinzukommen, die an die Kunden weitergeleitet werden. Bei den folgenden Handelsplätzen beträgt die Gebühr pauschalisiert 2,00 EUR pro Order: Tradegate Exchange (flatex Preis), Quotrix, Lang & Schwarz, Lang & Schwarz Exchange, Baader Bank, gettex

flatex, Preis- und Leistungsverzeichnis (gültig ab 01.03.2020)

Das heißt, im Direkthandel in Deutschland fallen nun über Handelsplätze wie Tradegate Exchange, Quotrix, Lang & Schwarz Exchange, Baader Bank und gettex zusätzlich zu den 5,90€ pauschalen Kaufkosten pauschale Handelsplatzgebühren von 2€ an.

Im Ganzen sind das nun also 7,90€, im Falle von Bestandskunden und 5,80€ bei Neukunden. Das sind natürlich immer noch vertretbare Preise.

Im Vergleich zu den bisherigen Mindestgebühren der genannten Handelsplätze stellt das in der Regel aber eine Erhöhung in der Größenordnung von etwa 1€ dar. Verglichen mit den Höchstgebühren liegt es hingegen ca. einen halben Euro darunter.

Im Allgemeine dürfte es sich hier also ebenfalls um eine Erhöhung der Kosten für Anleger handeln. Man könnte flatex aber natürlich zugute halten, dass hier nun immerhin eine einheitliche und transparente Regelung geschaffen wurde.

Fazit zur Gebührenanhebung bei flatex

Ob sich flatex damit einen Gefallen tut? Ich vermute nicht. Einige Kunden werden es ihnen Übel nehmen. Bedenkt man, dass gerade einige günstige Discount-Broker in Deutschland gestartet sind, verwundert dieses Vorgehen etwas.

Ich hätte erwartet, dass der bereits angefachte Preiskampf eher zu Gebührensenkungen anstatt zu -erhöhungen bei den etablierten Brokern führt. Wie mit Börsenkursen scheint es aber schwer zu sein, derartige Entwicklungen zu prognostizieren.

Langsam habe ich auch Schwierigkeiten, den Markennamen mit dem Produkt in Einklang zu bringen. Inwiefern ist die prozentuale Depotgebühr jetzt eigentlich noch ein Fixpreis (flat fee)? Und wieso gibt bei den vorhandenen Fixpreisen noch zusätzliche Kosten.

Vielleicht sollte man auch über einen Namenswechsel nachdenken. Aus flatex wird jetzt CreaFee? Das würde doch gut passen. Kreativ beim Einführen von Gebühren sind sie allemal…

Auf Deine Kommentare und Anregungen freue ich mich wie immer! Hinterlasse doch gerne eine kurze Nachricht und sag mir, was Du von dem Artikel hältst. Neben Lob und freundlichen Worten sind kritische Anmerkungen ebenfalls willkommen. Sie helfen mir dabei, den Artikel zu verbessern.

O du fröhliche - Flatex führt Depotgebühren ein 1

Kommentare

73 Antworten zu „O du fröhliche – Flatex führt Depotgebühren ein“

  1. Avatar von Detlef Bickmeyer
    Detlef Bickmeyer

    Für mich hat das ganze einen faden Beigeschmack insbesondere nach dem Kauf von Degiro, da ist wohl kein Geld mehr da.
    Ich werde definitiv wechseln und zwar zu Trade Republic, das ist schon mein Zweitdepot!

    1. Vielen Dank für Deinen Kommentar. Das kann ich gut verstehen.

  2. Ich kann deinem Artikel nur zustimmen. Ich war viele Jahre zufriedener Kunde bei Flatex und werde jetzt zu onvista wechseln. Als Selbstständiger, der den größten Teil seiner Altersversorgung über sein Wertpapierdepot strukturiert, würde mich diese Depotgebühr mit einigen 100 Euro pro Jahr treffen. Dazu kommt diese lästige Verwahrgebühr von 0,5 % ab dem 1 Euro. Ich hatte vor einem Jahr Flatex gebeten, wenigstens Terminüberweisungen zuzulassen, damit ich bequem bei Verkäufen sofort terminierte Überweisungen anlegen kann, auf ein Konto, dass keine Verwahgebühr erhebt. Antwort Flatex: Sie freuen sich über meine Anregung und haben diese dem Innovationsteam weitergeleitet. Das brütet jetzt seit einem Jahr über diese Innovation. Meiner Ansicht nach versucht Flatex über den neg. Guthabenzins Geld beim Kunden abzuschöpfen (viel Kleinvieh macht auch eine großen Haufen) und macht es Ihren Kunden absichtlich schwer, negative Guthabenzinsen zu vermeiden. Dazu kommt, das Fatex Gebühren bei Auslandsdividende erhebt, die gerade bei quartalshafter Zahlung die Dividendenrendite maßgeblich negativ beeinflusst. Ich kann nur jedem raten, genau das Kleingedruckte zu lesen und darüber nachzudenken, inwieweit es die persönlichen Umstände betrifft.
    Frohe Weihnachten und herzliche Grüße!
    Frank

    1. Lieber Frank,
      Dir auch frohe Weihnachten und herzliche Grüße! Ab einer gewissen Depotgröße dürfte das für die meisten ein No-go sein. Keine Frage. Ich hoffe, mit Onvista läuft es besser. Dort habe ich auch ein Depot und die Bedienoberfläche ist leider ziemlich antiquiert. Ansonsten ist es bisher okay.
      Gruß, Rolf

    2. Avatar von Andrej Lebedev
      Andrej Lebedev

      Vorsicht! On vista wird auch im nächsten Jahr Gebühren für Depotführung haben!

      1. Wenn ich das richtig sehe, geht es da nicht um die Depotführung, oder? Ich habe mir gerade das neue Onvista-Preis- und Leistungsverzeichnis angesehen. Das betrifft anscheinend nur Konten mit Euro-Sichteinlagen oberhalb von 250.000 Euro. Sobald man darüber liegt, fallen 0,5% p.a. an Negativzinsen an. Da würde ich mal sehr aufpassen, da nicht darüber zu geraten. Es geht dabei aber nicht um die Depotführung, soweit ich das sehe. Ab gesehen davon, gelten diese Gebühren nicht für Altkunden, die ihr Konto vor dem 1.1.2020 beantragt haben.

    3. Avatar von Bauntyhunter
      Bauntyhunter

      Bei Flatex ist es egal, ob man mit seinem Geld auf deren Konto im Plus oder im Minus ist, es werden IMMER Zinsen berechnet.

      Ich habe diesem „geduldeten Dispokredit“ widersprochen und natürlich keine Antwort erhalten.
      Da ich oft im 6stelligen Bereich handele, will ich das Geld auch so schnell wie möglich, OHNE Dispozinsen (die liegen glaube ich bei 16%!!!!) wieder auf mein Referenzkonto überweisen.

      Ich habe von Flatex noch nie eine befriedigende Antwort auf irgendeine Email erhalten.

      Viele Änderungen gehen NUR(!!!) per Post! Nicht online, nicht per TAN, nicht per Fax, nicht per Telefon, NEIN, NUR per Post!!!

      Das ändern des Referenzkontos dauert Wochen! Während dieser Zeit werden natürlich Negativzinsen berechnet.

      Man hat keine Handhabe über die Kosten.

      Ist Flatex nicht die Kulmbacher, die um die Jahrtausendwende schon einen zweifelhaften Ruf hatte?

      Wie hieß der Typ nochmal?

      [Kommentar wurde vom Blogbetreiber gekürzt und geringfügig ediert]

  3. Gute Artikel!!
    Bin seit 2019 Flatexkunde. Hab mich auch locken lassen von günstigen Tradekosten. Musste dann aber leider sehr schnell feststellen, dass hier über versteckte Gebühren, heißt NEGATIVZINSEN ab den ersten Euro, abgezockt wird. Der Laden ist für mich jetzt unseriös geworden. Dies ! nach der aktuellen Änderung der Depotgebühr nach Höhe des Depotwertes. Hab zum Glück noch Zeit bis März, mir einen anderen Broker zu suchen.

    1. Vielen Dank! Ich hatte auch mal kurz überlegt, zu flatex zu wechseln. Mein Portfolio hätte ich dort (mit leichten Modifikationen) in einem Broker umsetzen können. Habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Die Negativzinsen haben mir etwas die Lust verdorben. Jetzt bin ich tatsächlich sehr froh darüber, nicht gewechselt zu sein. Persönlich finde ich den Zeitpunkt auch echt seltsam, um Depotgebühren einzuführen. Viel Erfolg bei der Broker-Suche. Zurzeit tut sich ja einiges in dem Bereich.

  4. Ich bin seit einigen Jahren Kunde bei Flatex, aber die Gebührenpolitik ist wirklich merkwürdig: Einziger mir bekannter Discount-Broker mit negativen Guthabenszins, Gebühren auf ausländischen Dividenden und nun auch mit Depotgebühren.
    Schön war die Zeit, ich ziehe dann mal weiter…

    Hoffentlich stülpen sie diese Gebührenstruktur nun nicht auch noch Degiro über…

    1. Danke für den Kommentar. Ja. Merkwürdig beschreibt die Flatex-Gebührenpolitik sehr gut.

      Flatex = Discount-Broker = Es war einmal

  5. Yes. Hab 50k auf dem Depot und werde wechseln sobald ich einen attraktiven Broker gefunden habe. 0.1% ist leider too much bei größeren Depots, insbesondere auch die -0.5% auf dem Cash Konto ohne einen Freibetrag ärgern mich. Hab keine Lust ständig die Cash Positionen auf andere Konten zu verschieben.

    1. Ja. Wie die Reaktionen hier und anderswo zeigen, geht es wohl vielen so. Da sind einige auf dem Absprung von flatex seit sie die Depotgebühren einführen wollen.

  6. Bin Kunde seit mehreren Jahren bei Flatex. Dass versteckte Kosten Gang und gebe sind war mir am Anfang nicht bewusst. Bei Bestellungen von Eintrittskarten zu Hauptversammlungen ( welche ich oft besuche) wurden
    die günstigsten Ordergebühren mit den Jahren zu anderen Brokern letztlich teurer. Ich werde wohl bei Flatex bleiben, aber die Kosten intensiven Werte verkaufen. Sodass die Kosten ab März 2020 nur minimal
    Auswirkungen auf mein Depot haben. Wenn schon monatlich (quartalsweise) abgebucht wird wäre doch eine neue Gebührenordnung zum 1. April sinnvoller gewesen!?!?

    1. Danke für den Hinweis. Das ist natürlich auch ein Argument. Da ich hauptsächlich auf ETFs setze, ist mir das gar nicht aufgefallen, aber die Gebühren für den Ticketservice sind in der Tat nicht ganz niedrig. In der Tat. Der 1.April hätte mehr Sinn gemacht, wobei es ja leider kein Aprilscherz zu sein scheint…

  7. Die Depotgebühren bei meinem Depotwert ergeben zur Zeit Euro 14,50 pro Monat inklusive Mehrwertsteuer. Dazu kommen ja noch die Negativzinsen, wenn man z.B. eine Limit Order aufgibt und auf einen bestimmten Kurs wartet. Obwohl ich ja Verständnis für die Negativzinsen bei den EZB Vorgaben habe, wird das ganze nun doch etwas teuer. Wie sind denn die Erfahrung mit der Onvista Bank, lese über das Handling und die Webseite nicht das Beste in den Foren?

    1. Vielen Dank für Deinen Kommentar. Das sind ja wirklich ordentliche Depotgebühren und ich kann verstehen, dass Du wechseln möchtest.
      Tja. Bei der Onvista-Bank bin ich erst seit Kurzem und habe da in der Tat auch gemischte Gefühle. Ein Grund war für mich einfach, dass dort WisdomTree-ETFs sparplanfähig sind, die ich bei der DKB nicht im Sparplan bekomme.

      Gerade als ich das Depot bei OnVista eröffnet habe, wurde dort von kostenlosen Sparplänen auf kostenpflichtige umgestellt. Persönliches Pech, würde ich sagen. Was mir auch nicht gefällt, ist die neue Beschränkung der maximalen Sparraten auf 500€. Außerdem kann man inmmer nur Vielfache von 50€ besparen. Im Zuge der Zusammenlegung von Comdirect und Commerzbank-Depots bin ich mir nicht sicher, wie es mit OnVista weitergeht und ob sie als eigenständiger Broker erhalten bleiben. Bisher hat man in diese Richtung aber nichts gehört.

      Die Bedienoberfläche ist für mich jedenfalls nicht gerade ansprechend und gewöhnungsbedürftig. Damit komme ich aber ganz gut zurecht. Wenn man seine Sparpläne nicht ständig wechselt, geht es. Bei der Auswahl der ETF für den Sparplan kann man die ETFs wohl nicht per Suche ermitteln, sondern muss sie aus der Liste auswählen. „Zum Glück“ gibt es da ja aber nicht so viele sparplanfähige ETFs. 😉

      Was m.M.n. für die OnVista spricht ist die ETF-Auswahl, die bei mir eine gute Ergänzung zur DKB darstellt, sowie die niedrigen Kosten beim Sparplan.
      Wer sich hingegen Service oder eine übersichtliche (oder gar intuitive) Bedienoberfläche wünscht, ist wohl bei einem anderen Broker besser aufgehoben.

    2. Ich bin seit 2006 von Anfang an bei flatex Kunde. Leider wurden immer mehr Kostenarten in Form von abzocke bei flatex hinzugefügt. Ich hatte sogar ein Teil von meiner anderen Depot auf flatex übertragen.
      Letzter Woche habe ich einen Depot auf OnVista beantragt und gleichzeitig auch Übertragung des Depots von flatex auf OnVista. Flatex lösche ich nach 13 Jahren von meiner Liste!
      Warum soll ich etwas schenken, wenn ich nicht beschenkt werde!

  8. Avatar von Thomas Niejahr
    Thomas Niejahr

    Da hilft nur die Abstimmung mit Füßen, also wechseln. In den letzten Jahren wurden immer mehr Gebühren eingeführt, und die sind oft undurchsichtig. 0,1 % hört sich nicht viel an, aber bei 50.000 € sind das 50 €. Dann auch noch die Abbuchung quartalsweise. Das heißt, es muss genug auf dem Konto sein, da gibt es aber negative Zinsen. Oder man zahlt überziehungszinsen. 3 Jahre waren dort angenehm, aber jetzt ziehe ich weiter.

    1. Danke für Deinen Kommentar! Völlig richtig. Wobei es ja sogar 50€ + MwSt sind.

      Schlimm genug, dass man daran denken muss, für die Vorabpauschale etwas bereitzuhalten. Über die Vorabpauschale werde ich bald noch etwas schreiben. Da sollte man ebenso unbedingt darauf achten, dass das Konto ausreichend gedeckt ist. Also: nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, denn etwas holen sie sich auf jeden Fall. Wobei die Negativzinsen immer noch besser sind als die Überziehungszinsen. Sozusagen ein Komplettpaket….

      1. Die Vorabpauschale wird aber im Steuerjahr 2020 verbucht, da hat fast jeder genügend Freibetrag. Sofern der Freistellungaufrag hinterlegt ist.

        1. Klar. Wie Du schon sagst: sofern der Freistellungsauftrag hinterlegt ist. Es ist erstaunlich, wie viele den gar nicht nutzen. Außerdem kann er ja bereits schon ausgenutzt sein.

  9. Avatar von Wolfgang Klein
    Wolfgang Klein

    Guten tag,
    Der artikel hat mir sehr gefallen, lch habe die geschäftsverbindung zu 1.3 20 bei flatex gekündigt und beabsichtige zu smartbroker zu wechseln

    1. Vielen Dank! Dann wünsche ich viel Erfolg bei Smartbroker und hoffe, dass es da gut läuft. Auch nachdem ich mir das Preis- und Leistungsverzeichnis sowie ihre Pressemitteilung für einen Artikel angesehen habe, ist Smartbroker aktuell für mich irgendwie noch ein Überraschungspaket. Gebührensenkungen sind zwar für nächstes Jahr angekündigt, aber aktuell halt noch nicht genau bekannt.

  10. Ich bespare bei Flatex seit einem halben Jahr zwei thesaurierende ETFs mit kostenlosen Sparplänen. Die Sparraten werden vom Girokonto eingezogen; mein Verrechnungskonto ist folglich immer auf null. Die Depotgebühren könnte ich noch verschmerzen – so groß ist das Depot noch nicht. Der Dealbreaker ist aber auch für mich, dass die Depotgebühren dem Verrechnungskonto belastet werden sollen – nur für diesen Zweck soll ich dort nun Geld einzahlen, nur um dann auch noch Negativzinsen auf dieses Guthaben zu blechen. Geht’s noch, flatex?!

    Nun hab ich aber wegen der Sparpläne ETF-Bruchteile im Depot. Beim Depotübertrag gehen die nicht mit, sondern werden an die KAG zurückgegeben – macht jeweils €5,90 Gebühren. Rein wirtschaftlich betrachtet, ist es für mich also auf absehbare Zeit günstiger, einfach bei flatex zu bleiben und die Gebührenkröte zu schlucken. Zumal auch ein neuer Broker (etwa onvista) ja demnächst wieder neue Gebühren einführen könnte – dann ginge das Spiel von neuem los.

    Ich bin etwas ratlos.

    1. Hallo, heftig. Mir war gar nicht bewusst, dass die Rückgabe von Bruchstücken bei flatex etwas kostet. Dem scheint aber tatsächlich so zu sein. Es kommt halt auf Deine Depotgröße an. Langfristige Kosten, insbesondere Prozentuale, sind aber etwas anderes als Einmalkosten, auch wenn sie gering sind. Prozentuale Kosten summieren sich halt mit der Zeit: negativer Zinseszins.

      Wenn die Bruchstücke klein sind und nicht viel wert, ist es bei flatex wohl möglich, sie kostenfrei ausbuchen zu lassen. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit. Erkundige Dich doch einfach mal. Das macht natürlich nur Sinn, wenn ein Bruchstück jeweils klein ist und weniger wert als 5,90€.

  11. Es scheint so, dass man immer Bernd Förtsch bekommt, wenn Bernd Förtsch daraufsteht. Ich habe schon diverse Male drüber nachgedacht, ein Depot bei Flatex einzurichten, habe mich aber wegen dieses Herren nicht dazu entscheiden können. War wohl richtig, wenn ich eure Kommentare hier lese. Dann muss ich wohl jetzt noch mein relativ frisches Konto bei DEGIRO auflösen.

    1. Natürlich würde ich niemandem raten, das eine oder andere zu tun. Wenn man sich die Tendenz bei den Kommentaren ansieht, scheinen da in der Tat viele zu einem ähnlichen Schluss zu kommen und mit den Füßen abzustimmen… 😉

  12. Kurz und knapp,

    ich bin weg. Bei rund 130k Depot sind es immerhin 130 Euro im Jahr, dann noch dieser olle Negativzins. Ständig Geld hin und her überweisen. Nach 1,5 Jahren werde ich dann spätestens ab 01.03.20 kein Flatexer mehr sein. Ich trade selten, sondern kauf und lass liegen. Da bin ich anderswo besser aufgehoben.

    1. Ja. Verstehe ich. Mit Mehrwertsteuer dürften es bei 130T übrigens 154,7€ an Depotgebühren sein…

  13. Erst klang der Gebührensatz nicht so derb, dann kurz überschlagen und erschreckt.

    Hallo erstmal,
    ein gut geschriebener Artikel, dem ich, wie vielen anderen hier, zustimme.
    „Versteckte“ und „unübliche“ Gebühren sind keine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
    Ich werde gehen und das aus Prinzip,selbst wenn es teurer wird.
    Ein Hauch von Vertrauen ist auch im Geschäftsleben möglich.
    Alles Gute

    V. Klinger

  14. Hallo ETF-Yogi!

    Ich bin selbst seit fast 10 Jahren Flatex-Kunde. Über die ein oder andere versteckte Gebührenerhebung konnte ich über die Jahre hinwegsehen. Die Einführung der Depotführungsgebühr stellt meine Treue nur allerdings sehr auf die Probe!

    Was ist denn eine brauchbare Alternative? Geht eine Überführung von ETF Sparplänen so einfach (auch Bruchteile)? Welchen Broker würdest du empfehlen?

    Würde mich freuen auf die ein oder andere Frage ein Antwort zu bekommen. Ansonsten schon mal vielen Dank für den guten Artikel!

    Freundliche Grüße
    David

    1. Hallo David, vielen Dank für Deinen Kommentar und das Lob!

      Tja. Eine brauchbare Alternative hängt wohl von Deinen ETFs ab. Ein relativ großes Angebot zum Festpreis von 1,50 pro Ausführung hat die DKB. Wenn Du iShares-ETFs hast ist natürlich Trade Republic eine Überlegung wert. OnVista ist auch okay mit 1€ pro Sparplanausführung, aber die Auswahl ist ziemlich beschränkt.

      Alle drei haben keine Depotgebühren und sind von den Kosten sehr übersichtlich. Der neue Smartbroker hat auch ein attraktives Angebot, dass dem von flatex sehr ähnlich ist. Mir gefällt da der Stil der Werbung einfach nicht, weil sie auf Wallstreet Online direkt über flatex berichten und dann im Artikel direkt den eigenen Broker anpreisen. Das finde ich irgendwie stillos.

      Der Übertrag sollte kostenlos sein, außer die Bruchstücke, denn die kosten bei flatex wohl ganz schön. Man kann sie aber anscheinend auch kostenfrei abgeben (und bekommt dann auch nichts dafür). Das lohnt sich aber nur, wenn sie nicht viel Wert sind.

      1. Hallo Yogi.

        Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Alternativen, diese werde ich mir mal anschauen.

        Werde mit Interesse deine Blog weiterverfolgen!

        Freundliche Grüße
        David

  15. Hallo zusammen!

    Ich bin seit 2008 flatex-Kunde und sehr enttäuscht über diese massive Gebührenerhöhung. Ich sehe dies auch als Abkehr vom bisherigen Konzept der flat-Fees an, das ja auch im Namen steckt.

    Ich werde vor meinem Depotwechsel nochmal bei flatex anrufen und die Gründe anhören, bereite parallel aber schon den Wechsel zur DKB vor. Dort habe ich sowieso mein Girokonto, was praktisch ist.

    Zu den Negativzinsen habe ich den folgenden Kommentar: Ich sehe diese als nicht sehr tragisch an. Ich überweise monatlich zum Letzten Geld zu flatex, mein ETF-Sparplan wird dann am 1. ausgeführt. Meinen Lombardkredit habe ich so gewählt, dass auch bei Wertstellung meiner Überweisung nach dem 1. der Kreditrahmen ausreicht.

    Tatsächlich gehe ich nicht in den Kreditrahmen, da die Wertstellung von ETF-Sparplanausführungen ein paar Tage später erfolgt. Daher musste ich noch nie Zinsen für den Lombardkredit zahlen.

    Weiterhin sei anzumerken, dass flatex den Negativzins nur ab einer gewissen Guthabenhöhe anwendet. Dies kann man an den Kontoauszügen sehen. Ich kenne die genaue Grenze nicht, aber sie liegt über 200 €. D.h. wenn man z.B. konstant 200 € auf dem Konto liegen hat, fallen keine Negativzinsen an.

    In der Praxis fallen bei obiger Vorgehensweise bei mir im Jahr nur wenige Euro Negativzinsen an.

    Viele Grüße
    Christian

    1. Hallo Christian, vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar! Klar. Wenn man aufpasst kommt man mit den Negativzinsen sicher gut zurecht. Für mich ist es halt die Summe und die Marschrichtung.

      Ein bisschen was hier, ein bisschen was da. Flatex ist damit einfach sehr kreativ hier und da ein bisschen Gebühren einzusammeln. Jede für sich ist bei vielen eher übersichtlich. In Summe kommt dann halt doch etwas zusammen, insbesondere bei höheren Depotständen mit den neuen Depotgebühren…

      Viele Grüße zurück,
      Rolf

  16. sehr schöne unabhängige Webseite – gefällt mir! Die Einführung der Depotgebühren von Flatex habe ich zufällig in meinem Postfach entdeckt. Die negativen Zinsen ab dem ersten Euro auf das Cashkonto habe ich auch erst in den letzten Tagen registriert. Für „wenig – Trader“, die ein bisschen was auf der hohen Kante haben sind solche „versteckten“ Kosten ein großes Ärgernis. Als Alternative sehe ich die DKB Bank, die ein relativ einfaches Gebührenmodell hat. Etwas teurer beim Orderentgelt, aber vertrauensvoller als die neuen aufstrebenden FinTech’s. (persönliche Meinung)

    1. Vielen Dank! Ja, das sehe ich auch so. Ich bin bei der DKB bisher auch zufrieden. Kommunikativ sind die zwar auch nicht wirklich. ☺️ Selbst positive Änderungen muss man oft selbst herausfinden (z.B. neue sparplanfähige ETFs werden hinzugefügt, ohne dass man es mitbekommt). Das Angebot ist aber wirklich einfach verständlich und immer noch fair- zumindest wenn man keine sehr niedrige Sparrate hat.

  17. Ich habe ein großes Depot bei Flatex mit über 100 Trades im Jahr. Auf mich kommt ein 4stelliger Betrag zu, welches natürlich vollkommen unakzeptabel ist. Meine Aktienposten sind meist größer, daher habe ich die Auslandsdividendengebühr geschluckt. War eigentlich nicht groß im Prozentbereich. Negativzinsen habe ich nie gehabt, da Flatex mir 200.000.- Dispo – oder kostenlose Leihe oder wie auch immer genannt einräumte. Beim Kauf habe ich dann am Valutatag das Konto gefüllt – also kein Negativzins.
    Jetzt gehts aber weg – hat schon Jemand Erfahrungen mit Smart Broker? Ich handel fast ausschließlich Aktien, brauche aber volumenstarke Handelsplätze wie Xetra oder Tradegate. Bin seit 10 jahren bei Flatex, werde zu Roadshows eingeladen usw., aber jetzt ist der Bogen überspannt.

    1. Persönliche Erfahrungen mit Smartbroker habe ich noch keine. Angebot und Preis- und Leistungsverzeichnis habe ich mir aber mal etwas näher angesehen und war auch im direkten Kontakt mit dem Broker. Den Artikel dazu findest Du hier.

      … langsam habe ich den Eindruck, dass flatex diesmal den Bogen etwas überspannt hat. Die Depotgebühren scheinen jetzt (verständlicherweise) wirklich viele zum Wechseln zu bewegen.

  18. Bin seit sehr vielen Jahren flatex Kunde und habe nach damaliger Festlegung des Negativzinses Gelder vom Verrechnungskonto abgezogen und sorge seither unter Einrichtung eines Lombardkredites bei Aktienkäufen für direkte Bereinigung auf dem Verrechnungskonto. Bei WP-Verkäufen ziehe ich die gutgeschriebenen Gelder taggleich ab. Es gab keine Handelseinschränkungen und Negativzinsen fielen nicht an. Mit Festlegung der Gebühren für Divi-Gutschriften bei ausländischen Wertpapieren hatte ich die entsprechenden WP-Positionen abgezogen und auf neuen WP-Depots bei comdirect, onvista und DKB verteilt. Der WP-Transfer lief teilweise holprig wg. suboptimaler Unterstützung durch flatex. Nach der angekündigten Erhebung einer Depot Fee werde ich nun auch die restlichen WP-Positionen abziehen aber das Depot nicht kündigen, denn die Handelsoberfläche zu nutzen, ohne darüber zu kaufen, ist auch viel Wert!! Nutzer der onvista Handelsplattform werden meine Überlegungen hierzu sicherlich gut nachvollziehen können.

    1. Hallo Thomas!

      Guter Tipp 🙂 Ich kann das auch für die DKB bestätigen: Gegenüber der flatex-Handelsoberfläche ist das nichts… Es ist bei der DKB leider unmöglich, einen Überblick über alle Geld- und Briefkurse der Handelsplätze zu erlangen…

      Gruß
      Christian

    2. Ja. Da muss ich Dir und Christian als Nutzer von DKB, OnVista und Trade Republic zustimmen.

  19. Ich bin seit 5 Jahren Flatexkunde. Habe alles mögliche dabei genutzt, wie auch CFD-Handel. Der Negativzins aufs Cash hat micht schon geärgert. Jetzt auch noch eine Gebühr auf das Geld, dass angelegt ist. Eine absolute Frechheit.
    Ich werde auch kündigen. Das Depot wandert zur DKB. Dort bin ich eh schon Kunde und ETFs sind auch dort günstig. Also alles langfristige kommt zur DKB. Traden werde ich dann bei Traderepublic.
    Ich hatte mich für Flatex vor Jahren entschieden, weil man eine sehr gute Kostenübersicht hatte. Die Gebühr für Auslandsdividenen war schon immer ein Ärgernis.
    Der Ärger überwiegt jetzt defintiv. Also weg damit!

    1. Kann ich gut verstehen…

  20. Und das im Jahr 2020. Vor 20 Jahren bin ich von meiner örtlichen Volksbank wegen den Depotgebühren weg (damals gab es wenigstens noch ordentlich Zinsen, so dass Depotgebühren verkraftbar waren). Seit dem habe ich nie wieder Depotgebühren bezahlt. Und jetzt fängt das wieder an? Ausgerechnet von flatex? Das ist einfach nur Abzocke. Vor 10 Jahren wurde ich Kunde bei Flatex, jetzt ist das Maß voll. Alle paar Monate kommen neue Gebührenerhöhungen bei Flatex, das war früher nicht so. Völlig unseriöser Laden ist das geworden.

  21. Geht alle zu Interactive Brokers. Für mich gibt es keine Alternative. Mein Flatex Depot lösche ich jetzt.

    1. Von Interactive Brokers hört man sehr wenig in Deutschland. Sie sind auch üblicherweise nicht in den Depotvergleichen aufgeführt. Was sind die Vorteile?

      1. Interactive Brokers ist ein US-Broker mit Zweigniederlassungen in der ganzen Welt. Er ist wohl recht günstig. Cap Trader gehört da, glaube ich, auch dazu.

        Der Broker verlangt Dir allerdings ein bisschen mehr Arbeit ab, da die Abgeltungssteuer nicht direkt abgeführt wird. Du musst Dich also selbst um die Steuer kümmern. Ebenso musst Du ggf. auch die Daten für die Vorabpauschale sammeln und beim Verkauf später selbst auf die Anrechnung achten. Wenn Du ganz normal ETF besparen möchtest, macht das vermutlich nur bedingt Sinn.

  22. Avatar von Kurzhaardackel
    Kurzhaardackel

    Die Nachricht kurz vor Weihnachten hatte mich auch etwas vom Hocker gehauen. Aufgrund der Gebühren für ausländische Divis bei Flatex hatte ich allerdings im Herbst bereits ein Depot bei Onvista eröffnet.

    Wie genau lehne ich denn nun die Änderung des Preis- und Leistungsverzeichnisses ab? Erhebt Flatex dabei andere Gebühren (z.B. auf Depot-Übertrag o.ä.)?

    1. Gute Frage. Die Verbraucherzentrale beschreibt das hier. Widersprechen ist möglich, aber vermutlich kündigt man Dir dann. Ausprobieren kannst Du das natürlich.

      1. Avatar von Kurzhaardackel
        Kurzhaardackel

        Danke für den Link. Ich meine mich zu erinnern, dass Flatex für den Übertrag von Papieren auf ein anderes Depot auch saftige Gebühren nahm. Von deher werde ich auf jeden Fall widersprechen. Wenn sie mir dann kündigen, dürften diese ja nicht fällig werden. Wenn sie nicht kündigen auch i.O.

  23. Avatar von Markus Retter
    Markus Retter

    Noch schlimmer ist jedoch ein absolut kundenfeindliches Verhalten von Flatex. Es passieren zwar regelmäßig gravierende Fehler (falsche Abrechnungen, Stornobuchungen von bereits abgerechneten Transaktionen, von Flatex versehentlich veranlasste Lagerplatzumbuchungen, ..), aber der Support antwortet äußerst unfreundlich und so gut wie nie hilfreich nach mehreren Tagen oder eher meist Wochen. Am Telefon das gleiche.

    Für wirklich ALLES (selbst zur Korrektur von Flatex-Fehlern) muss der Kunde ein Formular ausdrucken, händisch ausfüllen und im Original per Post an Flatex schicken – selbst Fax wird nicht akzeptiert (ist das rechtlich überhaupt okay?); per Email oder im Online-Self-Service (großes Lob an ING!) geht ohnehin gar nichts – und das im Jahr 2020 mit neuen Playern wie TradeRepublic. Die Änderung des Referenzkontos (und bei Flatex kann es ja nur eine hinterlegte Bankverbindung geben) hat unglaubliche 3 Monate und mehrfache Formular, Nachfragen per Email und Telefon gebraucht. Ein Depotübertrag auf ein anderes deutsches Depot ist ein eigenes Projekt, etc. ..

    Trotz vieler zufriedener Jahre muss ich mittlerweile Neukunden vor diesen unseriösen Geschäftspraktiken warnen. Man kann nur hoffen, dass Flatex nach der Übernahme nun nicht auch noch Degiro kaputt macht.

    InteractiveBrokers hatte ich vor einigen Wochen mal getestet und funktioniert grundsätzlich gut mit super Spreads, etc., aber mMn nur bedingt eine Alternative. Stelle mir die steuerliche Abrechnung mit denen recht aufwändig vor.

  24. Avatar von Reisekader
    Reisekader

    Steuer ist mit IB, Lynx, Captrader ganz einfach. Führe das Konto in Euro, drucke am Jahresende den Kontoauszug fürs Jahr aus und übertrage den dort fertig ausgerechneten Gewinn in Anlage KAP. Ist Sache von zehn Minuten. Finanzamt berücksichtigt Freibetrag und berechnet halt Abgeltungssteuer.
    Ansonsten – Ich glaub mich streift ein Bus? Negativzinsen? Depotgebühren?? Gebühren für Dividenden??? Wer macht hier Scherze?
    Ich bin seit drei Jahren Kunde bei Lynx, die die Tradingplattform von IB nutzen. Bin seeehr zufrieden. Sehr günstig für Optionen ( Eurex 2€ pro Option, USA 3.50$) und für amerikanische Aktien, wo die Provision pro Stück berechnet wird ( zahle für 500 Apple genau 5$ Provision). Natürlich sind in den Provisionen alle Fremdgebühren enthalten. Wo gibts denn sowas, die noch extra zu berechnen, da fällt das Huhn von der Stange. Die Tradingplattform läuft sehr stabil selbst auf Dampfrechnern. Habe noch nie einen Fehler gehabt. Kundenservice ist kompetent. Da sitzen Leute, die wissen, wovon sie reden.
    Interactive Brokers ist noch ein ganzes Stück günstiger, aber wohl ohne deutschsprachigen Service. Der einzige aber für manche vielleicht grosse Nachteil: Es gibt keine ETF- Sparpläne. Ansonsten: Lynx hat ein gratis Demokonto, da kann jeder selbst probieren. Schöne Grüsse und bleibt sauber! Eurer Micha

    1. Lieber Micha, vielen Dank für Deinen Kommentar und die netten Grüße!
      Wie man an den Kommentaren hier und in diversen Online-Foren erkennen kann, sind viele flatex-Kunden (verständlicherweise) aufgebracht. Schön zu hören, von Deinen guten Erfahrungen by Lynx.

      Noch eine Bemerkung zur Steuer: ich denke, die jährliche Steuererklärung ist nur ein Aspekt. Bei einem späteren Verkauf von Fonds/ETF-Anteilen wirst Du Dich vermutlich auch selbst darum kümmern müssen, dass die bereits gezahlten Kapitalertragssteuern auf die Vorabpauschalen angerechnet werden. Wenn das Teil der privaten ALtersvorsorge ist, kann es dann auch gut sein, dass man da geistig gar nicht mehr so fit ist, sich selbst darum kümmern zu können.
      Gruß zurück,
      Rolf

  25. Grüße in die Runde,

    Ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen >> extrem nervige Preispolitik bei Flatex. Leider habe ich Teile meines Depots in einer Beteiligungsgesellschaft, daher fallen viele Alternative (z.B. onvista) raus, da die nur Privatanleger nehmen.

    Hat den jemand Erfahrungen mit Alternativen für Depots, die nicht als Privatperson gehalten werden? Verfolge dort buy and hold mit wenigen Trades pro Jahr in breit gestreute ETFs.

    Danke,
    Dominic

    1. Hallo Dominic,
      Danke für Deinen Kommentar. Mit Depots für Beteiligungsgesellschaften kenne ich mich leider nicht aus. Der neue Smartbroker, der ja im Prinzip ein ziemlich ähnliches Angebot wie flatex hat, wird aber Firmendepots anbieten. Zunächst geht das laut Auskunft nur auf dem Postweg, sie arbeiten aber bereits daran. Weitere Infos zu Smartbroker findest Du in meinem Artikel.
      Gruß, Rolf

      1. Hallo Jörg,

        super, danke Dir, ich schau mir gleich mal den Artikel zu Smartbroker an!

        Beste Grüße,

        Dominic

  26. Kann mir jemand erläutern wie ein Depotwechsel von flatex zur DKB vonstatten geht und was dieser ca. kostet? Hab lediglich einige ETFs bei flatex.

  27. Hi Ben,
    nutze das DKB Formular „Depotübertrag zum DKB-Broker“. Du kannst es am Rechner ausfüllen. Druck es aus und sende es an DKB. Ich hab´s gleich an flatex gesendet, warte aber seit 8 Tagen auf irgendeine Reaktion. Bei meinen bisherigen Teildepotübertragungen hatte weder DKB noch flatex Gebühren berechnet. Möglicherweise berechnet aber die Lagerstelle der Papiere minimale Gebühren, die dann über flatex oder DKB an dich weitergereicht werden. Hoffe, das hilft.

    By the way, flatex stellt heute den Kunden ein Schreiben in die Postbox, mit dem man urplötzlich über „Preissenkungen“ berichtet. Einerseits sollen die Fees für Gutschriften ausl. Divis wieder abgeschafft werden, andererseits die Handelsgebühren bei ausl. Börsenplätzen auf 5,90€ gesenkt werden. Man scheint wohl den eingetretenen Schaden begrenzen zu wollen. Too late für mich.

    1. Ja. Gebühren sollten keine anfallen. Es werden allerdings nur ganze Stücke übertragen. Flatex verlangt dann für den Verkauf der Bruchstücke Gebühren…

  28. Es wird immer bunter bei Flatex. Gestern kam folgender Serienbrief:

    [… zuverlässig bla bla, faire Preise, bla bla… ]
    Wie Sie bereits von uns erfahren haben, führen wir zum 01. März 2020 eine geringe
    Depotgebühr ein. Gleichzeitig werden wir andere Gebühren deutlich reduzieren, wie
    beispielsweise für alle Kunden die folgenden Entgelte:
    – Keine Gebühren für ausländische Dividendenzahlungen (vorher 5,90 EUR)
    – Reduzierung der Orderkosten auf 5,90 EUR im ausländischen Börsenhandel (vorher 15,90 EUR)
    Darüber hinaus richten wir für unsere besonders handelsaktiven Kunden zum 01. März 2020 den neuen flatex VIP Club mit vielen Sonderaktionen und weiteren Gebührenvorteilen ein. Die Details hierzu werden wir Ihnen in den nächsten Wochen zur Verfügung stellen. Daher bleibt unser Preisniveau auch weiterhin gewohnt günstig.
    Das ab März 2020 für Sie geltende allgemeine Preis- und Leistungsverzeichnis finden Sie online unter http://www.flatex.de/plv. [ blablabla]

    Jetzt kommt der Hammer: Das online abrufbare PLV entspricht nicht mehr dem, das mit der Ankündigung der Depotgebühren verschickt wurde. Die oben genannten Änderungen sind aber wohl die einzigen (also nix „beispielsweise“). Einen Hinweis darauf, dass es verschiedene Versionen des PLV gibt, findet sich nirgends. Alle haben den Stand „01.03.2020“.

    Offenbar hat da jemand den Shitstorm unterschätzt. Ob man sich mit der erneuten, hektischen Kursänderung Freunde macht, wage ich mal zu bezweifeln.

    1. Danke! Den Brief hatte ich auch schon mitbekommen und überlegt, ihn einzubauen, aber das brauche ich jetzt ja nicht mehr. 😉

      Der VIP Club klingt irgendwie lustig. Wenn ich mir die Kommentare hier so anschaue, wird es schwierig, die Kunden so umzustimmen. Ich sehe das aber auch so. Man hat die Reaktionen offensichtlich unterschätzt. Das zeigen die PLV-Änderungen klar. Auf welche weiteren Kostenreduzierungen das „beispielweise“ hindeuten soll, konnte ich auch nicht erkennen…

      Solange man die Depotgebühren nicht zurücknehmen, glaube ich nicht, dass das jemanden beeindruckt.

  29. Hallo zusammen,

    ich möchte dem neuen PLV von flatex widersprechen, und zwar so spät wie möglich (damit ich ab dann eine möglichst lange Zeit zum Handeln habe).

    Wisst ihr, bis zu welchem Tag ich dem PLV spätestens widersprochen haben muss?

    Gruß
    Christian

    1. Genau kenne ich mich da auch nicht aus. Wurde im Schreiben kein Stichtag kommuniziert? Dann müsste es bis zur Gültigkeit des neuen PLV möglich sein zu widersprechen. Auch wenn die Bank Dir dann kündigt, muss sie dabei doch sicher eine Zweimonatsfrist einhalten. Alles ohne Gewähr. Im neuesten Brief von flatex stand ja eine Telefonnummer. Um auf der sicheren Seite zu sein würde ich dort anrufen und ganz unverblümt fragen. Mein Gefühl: auch nach dem Widerspruch dürfte deine Chance gut sein, nicht gekündigt zu bekommen. Mein persönlicher Eindruck ist, man hat unterschätzt, wie viele Kunden gehen wollen. Den Schaden wird man jetzt sicher begrenzen wollen…

      1. Danke. Es wurde im Schreiben kein Stichtag kommuniziert.

        In meiner Recherche konnte ich auch nur herausfinden, dass ich wahrscheinlich bis zum 1. März 2020 widersprechen kann. Wenn das Argument kommt, mein Widerspruch käme zu spät, würde ich argumentieren dass durch die Änderung der Bedingungen ab 17. Januar eine neue Frist begann.

        Und im schlimmsten Fall zahle ich zwei Monate die Depotgebühr. Das sind einmalige Kosten die ich verschmerzen kann — mir ist es wichtig laufende Kosten zu vermeiden.

        Übrigens, vielleicht kennen manche das folgende Video noch nicht: https://www.youtube.com/watch?v=hF8KBwOTxX8. Finanztip rät dazu, als Flatex-Kunde erstmal abzuwarten und möchte im nächsten Monat eine Handlungsempfehlung herausgeben.

        1. Na ja. Wenn Du widersprichst, können Sie Dir eigentlich keine Depotgebühr abzwacken, sondern höchstens kündigen. Und selbst wenn sie Dir kündigen hast Du dann ja erst Mal noch Zeit. Guter Tipp mit dem Video!

          1. Noch ein Nachtrag zum Thema „Stichtag“: Im ersten Schreiben wurde dieser eindeutig kommuniziert. Habe ich wohl überlesen.

            Hier der relevante Auszug aus dem Schreiben von Flatex vom 20. Dezember 2019:
            „Wie in Ziffer 13 Absatz 5 unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen bereits mit Ihnen vereinbart, gilt Ihre Zustimmung zu den Änderungen als erteilt, wenn Sie uns Ihre Ablehnung nicht vor dem 01. März 2020 anzeigen.“

          2. Super. Dann ist ja reichlich Zeit zu reagieren.

  30. Die am 05.01.2020 erteilten Aufträge zur Depotübertragung in Richtung DKB und onvista sind in dieser Woche von flatex komplett umgesetzt worden. Lediglich onvista berechnet kleine „Registrierungsgebühren“ von unter 1€ pro Position + Steuer.

    1. Ähm. Das klingt für mich komisch. Wenn es Dir der Aufwand wert ist, würde ich die Mal kontaktieren. Depotumzug muss ja in Deutschland eigentlich kostenlos sein, dachte ich. Welche Steuer sollte da anfallen? Vergnügungssteuer für den Depotumzug? Eventuell hast Du natürlich einen blöden Zeitpunkt erwischt wegen der Vorabpauschale? Haben Sie Dir die vielleicht abgezogen, weil das bei flatex noch nicht geschehen war und bei OnVista noch kein Freistellungsauftrag bestand?

  31. Avatar von Thomas Schmidt
    Thomas Schmidt

    Anmerkung: Die von onvista berechnete „Registrierungsgebühr“ betrifft ausschließlich Stammaktien wg. Meldungen/Änderungen im Aktienregister. Die Berechnung der Fee erfolgt übrigens auch bei Neukäufen über onvista und nicht nur bei Depottransfers.

    1. Danke für die Klärung!

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