ETF-Verschmelzung von Lyxor und ComStage-ETFs. Macht der Lyxor STOXX Europe 600 Media-ETF den Anfang?

Lyxor startet ETF-Verschmelzung? – STOXX Europe 600 Media

Hat Lyxor Deutschland bereits mit den angekündigten ETF-Verschmelzungen der ComStage und Lyxor-Produktpaletten begonnen? Es sieht danach aus. Den Anfang machen wohl der ComStage STOXX Europe 600 Media UCITS ETF und der Lyxor STOXX Europe 600 Media UCITS ETF.

Über die bevorstehenden ETF-Verschmelzungen von Lyxor und ComStage-ETFs hatte ich ja bereits im November berichtet. Nach dem Erwerb der ETF-Sparte ComStage der Commerzbank AG durch Lyxor, die ETF-Sparte der Société Générale, sollen nun die ETFs beider Anbieter harmonisiert werden, um eine doppelungsfreie ETF-Palette zu schaffen.

In der Folge hatte ich auch ein Interview mit Arne Scheehl, dem Produktmanager von Lyxor Deutschland (früher ComStage) geführt. Dabei erhielt ich die Info, dass es voraussichtlich im 1. Quartal 2020 mit den ETF-Verschmelzungen losgehen wird und die anderen ComStage-ETFs dann in Lyxor umbenannt werden.

Letzte Woche fand ich dann im Postfach meines DKB-Depots eine verräterische Information. Aus der ging hervor, dass bei meinem Lyxor German Mid-Cap MDAX UCITS ETF, den ich noch im Depot habe, von der Kapitalverwaltungsgesellschaft zum 27.1.2020 Änderungen beschlossen worden sind.

Da wurde ich natürlich hellhörig. Hat Lyxor Deutschland beim MDAX mit den ETF-Verschmelzungen begonnen? Leider fand ich weder auf der Webseite von Lyxor Deutschland noch im Bundesanzeiger nähere Informationen.

Dafür wurde ich aber schnell bei einem weiteren ETF fündig. Relativ unbemerkt hat Lyxor Deutschland tatsächlich die erste ETF-Verschmelzung angekündigt.

Der “neue” Lyxor STOXX Europe 600 Media UCITS ETF

Eröffnet wird der Reigen der ETF-Verschmelzungen, ziemlich unspektakulär, von folgenden ETFs: ComStage STOXX Europe 600 Media UCITS ETF (ISIN: LU0378436363, WKN: ETF071) und Lyxor STOXX Europe 600 Media UCITS ETF (ISIN: LU2082995734, WKN: LYX039).

Diese beiden ETFs ermöglichen eine Investition in 19 Unternehmen der europäischen Medienbranche. Darunter sind mit Pro7 und CTS Eventim auch zwei deutsche Unternehmen.

Geht es jetzt also richtig los mit den ETF-Verschmelzungen? Vermutlich noch nicht. Freundlicherweise erhielt ich auf meine Nachricht an Lyxor Deutschland sehr schnell eine Antwort von Arne Scheehl.

Er teilte mir mit, dass Lyxor hier aus technischen Gründen vorab eine ETF-Verschmelzung durchführt. Die große Anzahl der Verschmelzungen wird erst noch folgen. Es dauert also doch noch.

Interessant ist hier aber die Vorgehensweise, die vielleicht auch ein paar Rückschlüsse über zukünftige ETF-Verschmelzungen zulassen. Mir war sofort aufgefallen, dass es zwar bereits einen Lyxor STOXX Europe 600 Media UCITS ETF gibt. Dieser hat aber eine ganz andere ISIN/WKN (ISIN: LU1834988195, WKN: LYX02N), als der oben angegebene ETF.

Was könnte der Grund dafür sein? Da fiel mir sofort eine Aussage von Arne Scheehl aus dem Interview ein. Man wolle sich bei den ETF-Verschmelzungen bemühen, die Auswirkungen für die Anleger gering zu halten.

Dies bedeutet, dass ausschüttende ETFs weiter ausschüttend und thesaurierende weiter thesaurierend bleiben sollten. Gegebenenfalls wolle Lyxor hier mit zwei Anteilsklassen arbeiten: einer thesaurierenden und einer ausschüttenden. Ist das hier der Fall?

Diese Vermutung wurde mir mittlerweile per Email bestätigt. Demnach ist der neue Lyxor STOXX Europe 600 Media UCITS ETF, der den entsprechenden ComStage-ETF aufnimmt, eine neue ausschüttende Anteilsklasse des bisherigen Lyxor-ETFs.

Den Lyxor STOXX Europe 600 Media UCITS ETF wird es also zukünftig in einer ausschüttenden Anteilsklasse geben, die den ComStage-ETF aufnimmt, und auch weiterhin in einer thesaurierenden.

Beide ETFs sind bisher bereits synthetisch und werden es nach meinen Informationen auch bleiben. Auch das Fondsdomizil bleibt wohl in Luxemburg. Viel ändern dürfte sich für Anleger in den ComStage STOXX Europe 600 Media UCITS ETF also nicht. Bis vielleicht auf die Kosten.

Der Lyxor STOXX Europe 600 Media UCITS ETF (ACC) hat derzeit eine TER von 0,3% während der ComStage STOXX Europe 600 Media UCITS ETF bisher bei 0,25% liegt. Es scheint so zu sein, dass beide ETFs nun eine TER von 0,3% haben werden.

Viele Anleger wird es aber vermutlich nicht betreffen, zumindest wenn man von den Fondsgrößen der verschmelzenden ETFs ausgeht. Diese halten sich bisher im Rahmen. In Anbetracht des derzeit niedrigen Fondsvolumens ist es durchaus nachvollziehbar, dass man sich für die höhere TER entschieden hat

Beim ComStage STOXX Europe 600 Media UCITS ETF sind es aktuell 1,8 Mio. € und beim Lyxor STOXX Europe 600 Media UCITS ETF immerhin 3,7 Mio. €. In Summe wäre es dann zukünftig ein Fondsvolumen von 5,5 Mio. €, was natürlich immer noch nicht überzeugend ist.

Normalerweise wäre ein derartig niedriges Fondsvolumen ja ein Alarmzeichen. Mit einer Fondschließung müsste man hier vielleicht rechnen. Da es sich um einen Branchen-ETF handelt, vermute ich, dass eine Schließung nicht so wahrscheinlich ist.

Bei der Konkurrenz sieht es nicht anders aus. Der iShares STOXX Europe 600 Media UCITS ETF (TER 0,46%) steht auch nur bei 10 Mio. Der Invesco STOXX Europe 600 Optimised Media UCITS ETF (TER 0,3%) kommt gar nur auf ein Fondsvolumen von 2 Mio €

Auch wenn ich persönlich nichts von Branchen-ETFs halte, nutzen Anleger derartige Produkte zyklisch. Ein vorübergehen niedriges Fondsvolumen ist da nicht bedrohlich. Außerdem würde man sich, so wie hier, vor einer geplanten Schließung vermutlich nicht die Mühe machen, eine ETF-Verschmelzung durchzuführen.

Die Mittteilung von Lyxor Deutschland zur ETF-Verschmelzung findest Du hier.

Und was ist jetzt mit dem Lyxor German Mid-Cap MDAX UCITS ETF

Wie erwähnt hatte ich zum Lyxor German Mid-Cap MDAX UCITS ETF (FR0011857234) eine Information von meiner Bank erhalten. Läuft hier auch bereits die ETF-Verschmelzung? Dies wurde in der Antwort verneint.

Es handelt sich hier wohl um eine rein technische Maßnahme, die mit unterschiedlichen rechtlichen Bedingungen bei der Verwendung von Ausschüttungen in Frankreich zu tun hat.

Für deutsche Anleger dürfte das wohl nicht sehr relevant sein. Eine Information mit weiteren Details wirst Du sicher bald auf der Webseite von Lyxor Deutschland finden.

Für die enthaltenen Informationen gebe ich keine Gewähr. Es sind auch keine Empfehlungen oder Kaufaufforderungen, sondern lediglich Informationen und meine persönliche Meinung dazu. Sollten Dir Fehler auffallen, bitte ich um eine kurze Nachricht. Im Zweifelsfall gilt natürlich, was der Emittent angibt.

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