Aktien sind etwas für Zocker. Die Börse ist ein Casino. Aktien sind riskant.

3. Aktien sind etwas für Zocker- 4 falsche Vorstellungen

Der dritte Artikel dieser kleinen Artikelserie zu den 4 falschen Vorstellungen über Investments, wendet sich der Vorstellung “Aktien sind etwas für Zocker” zu. Insgesamt geht es in der Artikelserie um folgende falsche Vorstellungen:

  1. In Aktien zu investieren ist nur etwas für Reiche.
  2. Aktien sind nur etwas für Finanzprofis.
  3. Aktien sind etwas für Zocker.
  4. Bei Aktien muss man auf den richtigen Zeitpunkt warten.

In den ersten beiden Artikeln konnte ich Dir vielleicht vermitteln, dass Aktieninvestments nicht nur etwas für Reiche sind oder für Finanzprofis.

Okay, im Prinzip könnte ich das also auch, aber wieso sollte ich das tun? Aktie sind etwas für Zocker. Ich bin kein Spekulant. Warum sollte ich mit meinem Geld spielen?

Die Börse ist ein Casino?

Die Annahme, dass ein Investment in Aktien wie Glücksspiel ist, hält sich hartnäckig. Ist da etwas dran? Die Börse ist ein Casino?

Meiner Meinung nach, lässt sich das klar zurückweisen, wenn Du Dir überlegst, was ein Investment in Aktien eigentlich ist.

Aktien sind Wertpapiere. Mit dem Besitz einer Aktie bist Du quasi Gesellschafter eines Aktienunternehmens.

Du hältst damit also Anteile an einem Unternehmen, das irgendwo auf der Welt existiert und in der Regel etwas produziert und vertreibt.

Mit dem Kauf einer Aktie bei Erstauflage oder bei einer Aktienaufstockung stellst Du dem Unternehmen sogar direkt Kapital zur Verfügung.

Im Rahmen der Aktionärsversammlungen hast Du sogar – als Kleinaktionär natürlich in begrenztem Umfang – Einfluss auf das Unternehmen.

In Form von Dividenden bist Du an den Gewinnen des Unternehmens beteiligt oder beim Verkauf eben an den möglichen Kursgewinnen.

Durch Deine Beteiligung am Unternehmen mittels Aktien gehst Du ein Risiko ein, so wie jeder, der ein Unternehmen kauft oder sich daran finanziell beteiligt.

Im Gegensatz zu dem Besitzer eines Unternehmens, hast Du als Aktionär*in aber keine Nachschusspflicht, wenn das Unternehmen finanziell in Schieflage gerät.

Du kannst also maximal das verlieren, was Du eingezahlt hast.

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Würdest Du den Kauf oder Aufbau eines Unternehmens als Lotteriespiel bezeichnen? Wohl eher nicht.

Als Unternehmer*in trägst Du aber ein ungleich viel höheres Risiko als ein*e Aktionär*in.

Als Aktionär*in hältst Du ja nur einen kleinen Anteil eines Unternehmens und haftest mit Deinem Kapital nicht über den Kaufwert Deiner Aktien hinaus.

Die Börse ist ein Casino? Nein, denn als Aktionär*in erwirbst Du einfach Unternehmensbeteiligungen und das hat nichts mit Glücksspiel zu tun

Doch. Die Börse ist ein Casino.

Wobei. Die Börse ist ein Casino, also zumindest ein bisschen.

Wenn Du nur die Aktien einer einzelnen Aktie kaufst, ist das tatsächlich doch ein bisschen wie der Kauf eines Lotterieloses. Wieso?

Die Bessembinder-Studie zeigte, dass historisch betrachtet lediglich 45% der Aktien ihren Anlegern*innen Gewinne einbrachten.

Na gut, immerhin die Hälfte. Das ist also fast schon wie rot oder schwarz beim Roulette, oder?

Nicht ganz. Für mein Empfinden ähnelt es doch mehr der Auswahl einer einzelnen Zahl beim Roulette.

Die allermeisten der Aktien, die langfristig Gewinne einbrachten, lieferten laut der Bessembinder-Studie aber nur sehr moderate Gewinne.

Hingegen ware es lediglich 1,33% der Aktien, die während der letzten 29 Jahre für die Gesamtheit der Gewinne am Aktienmarkt verantwortlich waren.

Gut, die Wahrscheinlichkeit ist schon mal deutlich höher, als einen Straight Flush beim Pokern zu bekommen, die nur 0,0279% beträgt.

Aktien sind etwas für Zocker: Abbildung zeigt einen Royal Flush. Die Börse ist kein Casion. Aktien sind riskant?
Aktien sind etwas für Zocker? Ist eine gute Aktienperformance wie ein Royal Flush?

Dennoch scheint es mir vor diesem Hintergrund gewagt, auf einzelne Aktien zu setzen, zumal im Vorhinein nicht vorhersagbar ist, welche Aktien für die Gewinne der Zukunft verantwortlich sein werden.

Der obige Satz braucht also eine nähere Bestimmung: Die Börse ist ein Casino, wenn Du auf eine einzelne oder nur sehr wenige Aktien setzt.

Dann würde ich ein größeres Aktieninvestment sogar als leichtsinnig oder gefährlich bezeichnen.

Die Börse ist ein Casino, wenn Du sie zu einem machst.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt: nicht die Börse macht das Casino, sondern Du. Du hast es also selbst in der Hand.

Aktien sind riskant? Dann nimm doch ein paar mehr

Die Börse ist ein Casino und Aktien sind riskant? Dann nimm doch gleich ein paar mehr davon.

Hä? Klingt unlogisch? Nein, eigentlich nicht.

Einzelne Aktien sind riskant, zugegeben. Das gilt aber vor allem, wenn Du einzelne oder nur wenige kaufst.

Einzelne Aktien sind riskant, weil es dann (a) zum Totalverlust kommen kann und (b) Gewinne nicht unbedingt erwartbar sind.

Ein Aktienunternehmen, das 10 Jahre tolle Gewinne gemacht hat, kann in Schieflage geraten und lange Verluste machen oder sogar Konkurs anmelden.

Anstatt also auf einzelne Unternehmen zu setzen, nimm doch gleich eine ganze Menge davon – am besten alle!

Mit einem Indexfonds bzw. eine marktbreiten ETF, kannst Du auf einmal in mehrere hunderte oder tausende Aktien weltweit investieren.

3. Aktien sind etwas für Zocker- 4 falsche Vorstellungen 1

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Ein solcher Aktien-ETF kann zwar vorübergehend im Wert schwanken, doch Pleite geht er ziemlich sicher nicht.

Bei einem langfristigen Anlagehorizont von 15 Jahren und mehr gab es in der Vergangenheit bei MSCI World und Co keine Verluste und meist gute Renditen.

Das Zauberwort lautet also Diversifikation. Damit kannst Du das Risiko von Einzelaktien auf einen Totalausfall so gut wie ausräumen.

Fazit – Aktien sind etwas für Zocker?

Aktien sind etwas für Zocker? Ja. Wenn Du zocken willst, dann geht das mit Aktien.

Die Börse ist ein Casino, aber nur wenn Du sie dazu machst.

Wer auf einzelne Aktien oder spekulative Anlagevehikel setzt, der riskiert sein Geld.

Aktien sind riskant, wenn Du nicht in den breiten Markt investierst, sondern einzelne Werte herausgreifst.

Dann gilt: Aktien sind etwas für Zocker. Das muss aber nicht sein.

Mit einem breit angelegten Investment, bei dem Du mittels eines ETFs in einen Index aus mehreren hunderten oder tausenden von Unternehmen investierst, ist ein Totalverlust so gut wie ausgeschlossen.

Dein Investment unterliegt dann zwar temporären Schwankungen, doch je länger Dein Anlagehorizont ist, umso wahrscheinlicher wird es, damit Gewinne zu erzielen.

Die Devise lautet also: langfristig in den Markt investieren statt kurzfristig auf einzelne Aktien zu wetten.

Dementsprechend gilt auf jeden Fall auch: Aktien sind etwas für alle, die einen langfristigen Vermögensaufbau anstreben. Da sind sie für mich sogar ein Muss!

Aktien sind etwas für Zocker? Aktien sind riskant und die Börse ist ein Casino? Oder gehören Aktienwerte einfach zur Vermögensbildung mit dazu? Was hältst Du davon? Hast Du eine Frage oder etwas einen Fehler gefunden, den ich dringend beseitigen sollte? Das kommt schon einmal vor und dann melde Dich bitte. Auf Deine Fragen, Kommentare und Anregungen freue ich mich bereits! Hinterlasse doch gerne eine kurze Nachricht.

Weiter geht es dann hier mit Teil 4 und warum man bei Aktien nicht auf den richtigen Zeitpunkt warten sollte.

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