Überblick
Die Ukraine-Krise und unser ETF-Sparplan
Die Corona-Pandemie ist mal wieder fast vorbei in Deutschland – zumindest bis zum nahenden Herbst, wenn sie dann ganz überraschend wiederauftaucht.
Es wäre ein schöner, unbelasteter Sommer gewesen, wäre da nicht noch die Ukraine-Krise, die hartnäckig auch an den Börsen ihre Spuren hinterlässt.
Hat sie auch am Blog ihre Spuren hinterlassen, denn ich war zu Letzt nicht sehr aktiv (kleine Untertreibung)?
Es lag tatsächlich nicht daran, dass mich die Börsenentwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine eingeschüchtert hätten. Nein. Ich habe nicht panisch alles verkauft, im Gegenteil.
Es gab tatsächlich ein paar Leserinnen und Leser, die sich per Email erkundigt haben, ob ich jetzt wegen der Börsenkrise mit dem Investieren aufgehört hätte und wie ich das sehe.
Da kann ich Euch beruhigen. Daran lag es wirklich nicht. Tatsächlich war ich einfach beruflich extrem eingespannt. Den Blog betreibe ich ja, nach wie vor, ganz alleine.
Sehr gerne hätte ich auch meine regelmäßigen Sparraten eher erhöht. Aufgrund einer kurzen beruflichen Auszeit meiner Frau, dem Sommerurlaub, aber natürlich auch wegen der Inflation, war das leider nicht möglich.
Da ich mich mit meinen Sparraten immer am Maximum bewege, musste ich sie sogar leider leicht reduzieren.
Verglichen mit dem, was viele Haushalte gerade erleben, ist das natürlich ein Luxusproblem und ich will mich gar nicht beschweren.
Im heutigen Artikel schreibe ich Mal ganz allgemein, aber keine Sorge: ganz so off-topic wird es nicht, denn es gibt auch ein kleines update zu meinem Artikel über Kunst.
Darin hatte ich ja von einer anstehenden Auktion berichtet und die ist mittlerweile abgeschlossen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Otto Dill – die Auktion
Wie zuvor berichtet hatte ich auf einem Flohmarkt ein Gemälde von Otto Dill entdeckt und günstig erstanden.
Otto Dill, 1884 in Neustadt an der Weinstraße geboren, gilt nach Max Slevogt als einer der größten Pfälzer Maler. Vor ein paar Jahren erzielten seine Ölgemälde noch regelmäßig fünfstellige Beträge.
Das relativ großformatige Ölgemälde hing erst eine Weile bei uns im Wohnzimmer, aber es war dann doch nicht ganz unser Geschmack.
Wir entschieden uns dazu, es zu verkaufen. Natürlich bestand aber auch ein gewisses Risiko, dass das Bild eine Fälschung ist.
Wir entschlossen uns daher, den sicheren Weg über ein Auktionshaus zu gehen. Dadurch entstehen zwar zusätzliche Kosten, aber andererseits erhöht sich auch die Aufmerksamkeit und Käufer wie Verkäufer haben ein gutes Gefühl, wenn das Bild vorher von Experten geprüft wurde.
Ende Februar war es dann soweit. Die Spannung war groß. Würde sich überhaupt jemand für unser Gemälde interessieren oder würde es gar einen Bieterwettstreit geben?
Letzteres schloss ich eigentlich aus, da das Motiv einer Pfälzer Ansicht mit zwei Kühen eher nicht zu den begehrten Szenen von Otto Dill zählt.
Begehrt sind seine Darstellungen von Pferderennen und Löwen, aber damit konnten wir nicht dienen.
Am Ende lief alles ziemlich gut. Zwei Bieter interessierten sich für das Gemälde und nach kurzen Geboten stand das Auktionsergebnis von 2.600€ fest.
Doch wie ging es dann weiter? Würden wir sofort unser Geld erhalten und wenn ja, wie viel?
Tatsächlich erfolgt die Auszahlung erst nach 6 Wochen. Daher wollte ich mit einem Update auch warten, bis diese Zeit wirklich vorbei ist.
Mittlerweile haben wir eine Überweisung erhalten und die war doch durchaus überraschend. Abzüglich aller Gebühren, Provisionen und Steuern kommen bei uns gerade einmal noch etwas über 2.000€ an.
Bedenkt man, dass auch der Käufer eine Provision von etwas über 30% beim Kauf zu entrichten hat, dann scheint so eine Auktion eine äußerst lukrative Angelegenheit zu sein – und zwar insbesondere für Auktionshäuser.
Wir können uns natürlich auch nicht beschweren, denn ich nehme nicht an, dass wir das Bild auf andere Weise für 2.000€ hätten verkaufen können.
Außerdem natürlich interessant: wie sieht der Return auf unser investiertes Kapital aus? Tja. Ganz ordentlich, würde ich meinen.
Vernachlässige ich mal die Benzinkosten für den Flohmarktbesuch und die Arbeitszeit, komme ich auf eine Rendite von ca. 5650%. Ich muss sagen, da muss ich meine ETFs lange liegenlassen, um das hinzubekommen.
Natürlich lässt sich das aber nicht so einfach reproduzieren oder skalieren. Dennoch war es eine schöne Erfahrung, die nicht nur viel Spaß gemacht hat, sondern in Summe auch sehr einträglich war.
Auktion die Zweite – es geht auch anders
Kurz vor dem Sommerurlaub gaben wir noch zwei weitere Bilder in eine Auktion, da es ja beim ersten Mal so toll geklappt hatte.
Zum Verkauf stand zum einen eine wundervolle Tuschezeichnung der Heidelberger Malerin Hanna Nagel, von der ich mich nur schwer trennen konnte.
Meiner Frau gefiel sie leider nicht so gut und so musste sie nach einer Zeit bei uns etwas anderem weichen. Für den Keller war sie natürlich zu schade.
Das andere Werk war eine Serigraphie des bekannten Künstlers Henryk Stazewski.
Lief es dieses Mal auch so gut? Leider nein. Ich verbuche das jetzt Mal unter Erfahrungen sammeln.
Von der Börse hätte ich ja bereits wissen sollen, dass man niemals etwas ohne Limit verkauft, denn das kann schiefgehen.
Was soll ich sagen? Das Gleiche gilt auch für Auktionen. Beide Bilder wurden leider nicht während der regulären Zeit zugeschlagen.
Das bedeutete, dass sie im Nachverkauf landeten und – da ich nicht um ein Limit gebeten hatte – für den halben Schätzwert gekauft werden konnten.
Letztlich wurde dann nur die vom Wert her recht niedrig geschätzte Zeichnung von Hanna Nagel verkauft.
Die (für mein Empfinden) zu niedrige Bewertung hatte mich nicht gestört, weil ich dachte, dass das Bild ohnehin deutlich höher versteigert werden würde. Von wegen.
Am Ende war ich also das Bild los, dass mir eigentlich ganz gut gefiel und dank Steuern und Kosten schuldete ich dem Auktionshaus noch ca. 40€.
Mal ehrlich. Das werde ich dann wohl nicht noch einmal so machen…
Corona – echt jetzt?
Ein weiterer Grund, warum es hier auf dem Blog ruhig war, ist auch Corona.
Corona ist ja mittlerweile fast so etwas wie ein regelmäßig wiederkehrendes Event, ähnlich wie Ostern oder Weihnachten.
Man weiß, dass es um die Zeit irgendwann kommt, aber plötzlich ist es wieder da und man überlegt schnell, wie man jetzt damit umgeht. Wo bekomme ich jetzt noch ein Ostergeschenk, einen Weihnachtsbaum oder einen Schnelltest her?
Und ehe man sich versieht, ist es auch schon wieder rum.
Kurz bevor das Ende der Pandemie diesen Spätfrühling hätte vorbei sein sollen, hatte es uns dann tatsächlich auch noch einmal direkt heimgesucht.
Alle geimpft, wurden wir trotzdem gemeinsam krank. Wir blieben brav Zuhause und leisteten so unseren Beitrag zum Energiesparen.
Dafür weiß ich jetzt, was dieser berühmte Brain Fog ist. Für ein paar Wochen fühlte sich für mich alles wie durch einen Nebel an.
Wir waren ja immer vorsichtig, aber mit schulpflichtigem Kind ist man am Ende vermutlich doch einfach chancenlos.
Ein Gutes hatte es, denn über ein Omicron-Impfupate für den Winter brauchen wir uns dieses Jahr keine Sorgen zu machen und den Genesenennachweis haben wir uns schon besorgt.
Die Immunisierung hat anscheinend auch wirklich gut funktioniert. Im Sommer war ich für eine Woche auf einer internationalen Großkonferenz mit 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Prag.
In der Tschechei gab es zu meinem Erstaunen gar keine Maskenpflicht mehr. Das war zwar angenehm, aber es kam wie es kommen musste.
Direkt nach der Konferenz überschlugen sich die Nachrichten. Fast alle der Kolleginnen und Kollegen mit denen ich im engen Kontakt war, hatten Corona.
Zum Glück geht es allen, soweit ich weiß, mittlerweile wieder gut.
Gefühlt gehörte ich wohl aber zu den 10%, die es nicht erwischte. Seither fühle ich mich fast unverwundbar. Der Winter kann also kommen.
Und der Blog?
Ja. Ich fand zuletzt leider sehr wenig Raum, etwas zu schreiben. Das war sehr schade, denn ich hatte ständig Ideen für neue Artikel, doch es gab einfach nicht genug Zeit.
Aktuell mache ich mir daher ein paar Gedanken, wie ich das Ganze etwas vereinfachen kann.
Das Schreiben fällt mir ja nicht schwer und ich brauche für einen Artikel eigentlich gar nicht lange.
Es sind eher die technischen Dinge darum herum, die viel Zeit beanspruchen, damit ein Artikel auffindbar ist (also vor allem SEO), Keywords, die Bilder, etc.
Nicht das mein Blog jetzt optisch oder technisch High End ist, aber es steckt da leider trotzdem viel Arbeit drin.
Vielleicht gehe ich einfach dazu über und schreibe lieber kleine, kurze Artikel, die ich direkt veröffentliche, ohne mir viele Gedanken um das Drumherum zu machen.
Was meint ihr?
Auf Deine Kommentare und Anregungen freue ich mich dieses Mal wieder ganz besonders! Hinterlasse mir doch gerne eine kurze Nachricht. Neben Lob und freundlichen Worten sind kritische Anmerkungen ebenfalls willkommen. Sie helfen mir dabei, die Artikel zu verbessern.
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