Neuigkeiten von der DKB – Die Deutsche Kreditbank bereitet für ihr Depot anscheinend gerade die Einführung eines Auszahlplans vor. Gerade für ETF-Sparer, die sich durch den Vermögensaufbau eine zusätzliche private Rente oder die finanzielle Freiheit finanzieren möchten, ist ein Entnahmeplan unerlässlich.
Bisher bieten leider noch nicht alle Depotbanken Entnahmepläne an, doch das ist eigentlich nur eine Frage der Zeit. Wenn die Kunden zunehmend altern, wird der Bedarf wachsen. Es ist ja schön, wenn man bei Vermögensaufbau gute Bedingungen hat.
Gerade beim Entnahmeplan, wo man ja kein neues Vermögen mehr aufbaut, sondern beständig entnimmt, wird die/der eine oder andere sicher besonders sensibel, wenn es um die Kosten geht. Da wird es niemandem gefallen, wenn man Entnahmen nur per Einzelkauf mit den damit verbundenen Gebühren vornehmen kann.
Auszahlspläne bieten bisher meines Wissens leider nur wenige Broker an, zum Beispiel flatex, SBroker und die TargoBank. Aktuell scheint nun aber auch die DKB gerade die Einführung von Entnahmeplänen vorzubereiten.
Überblick
Entsparphase – Was ist ein Entnahmeplan bzw. Auszahlsplan?
Mit einem Entnahmeplan kann man in der Entsparphase monatlich eine festgelegte Anzahl von Wertpapieren veräußern und sich auszahlen lassen. Dabei kann man die Rate individuell definieren und dazu gibt es verschiedene Auffassungen.
Man kann zum Beispiel in regelmäßigen Abständen einen fixen Betrag entnehmen. Bei einer Millionen an Rücklage können dies zum Beispiel 40.000,- pro Jahr (=4% der ursprünglichen Anlagesumme) + Inflationsausgleich sein. Diese entnimmt man jedes Jahr, komme was wolle.
Eine Alternative für die Entsparphase ist ein Auszahlungsplan mit einem flexiblen Modell. Hier entnimmt man zum Beispiel immer fix 4% des Depots, egal wie hoch es gerade ist. Ist die Mio. € in einem katastrophal schlechten Jahr zum Beispiel um 50% gesunken, entnimmt man lediglich 20.000,- €. Damit muss man dann zurechtkommen.
Ist das Depot beim flexiblen Entnahmeplan aber mit der Zeit enorm gestiegen – und langfristig sollte es das ja tun – dann werden die Summen auch höher, die man entnimmt. Gleichseitig verhindert die geringere Entnahme in schlechten Börsenphasen, dass man das Kapital zu sehr verzehrt.
Letzteres finde ich besser, da man hier langfristig mehr entnehmen kann, ohne einen Kapitalverlust zu riskieren. Gerade in guten Jahren kann man hier auch ggf. Rücklagen für schlechtere vornehmen. der flexible Auszahlsplan setzt allerdings voraus, das man etwas überspart, damit man auch gerade am Anfang in der Lage ist, mit möglichen Schwankungen des Depotwertes zurechtzukommen.
Entnahmeplan bei der DKB
Heute Morgen fand ich in meinem Email-Postfach eine Nachricht der DKB, die mich mit folgendem Wortlaut darauh hinwies, dass sich in meinem Postfach unter den “Vertragsbedingungen” einen Mitteilung findet.
“Zum 1. Juli 2019 sollen die Sonderbedingungen DKB-Broker, die Bedingungen für Wertpapiergeschäfte, die Allgemeinen Grundsätze der Auftragsausführung sowie das Preis- und Leistungsverzeichnis für Privatkunden geändert werden.”
Oha, dachte ich mir. Folgen da nach der Abschaffung der kostenlosen Sparpläne und den Preiserhöhungen bei OnVista da jetzt gar weitere Erhöhungen bei meinem zweiten Broker. Da hätte ich echt keine Lust darauf und daher schaute ich mir das sofort einmal näher an.
Nachdem ich das Begleitschreiben gelesen hatte, war ich aber sofort beruhigt. Darin gibt es nämlich einen Satz, der mir sofort ins Auge fiel:
Mit diesen Änderungen schaffen wir unter anderem die Voraussetzungen für den außerbörslichen Direkthandel mit Handelspartnern (OTC) sowie eine zukünftige Einführung von Auszahlplänen auf Fonds und ETFs.
Okay. Tatsächlich ist es vermutlich noch eine Weile hin bis zum geplanten Beginn meiner Entsparphase, aber das sind doch gute Neuigkeiten für DKB-Kunden. Die DKB passt also lediglich ihre Vertragsbedingungen an, um einen Entnahmeplan zu etablieren.
Die Kosten des Auszahlplans
Tatsächlich halten sich die Änderungen, die ab 1.7.2019 gelten sollen, auch wirklich im Rahmen. Die interessanteste Information findet sich aber im Preis- & Leistungsverzeichnis bei der Auflistung der Preise für Wertpapierdienstleistungen für Privatkunden. Dort erfährt man bereits die genauen Kosten.
Die Ausführung eines Auszahlplans wird demnach unabhängig vom Auszahlbetrag 1,50 € kosten. Das ist dann also der gleiche Pauschalpreis, wie er bisher auch in umgekehrter Richtung für die Ausführung eines Sparplans gilt.
Das ist keine große Überraschung, aber in jedem Fall ein sehr attraktives Angebot. Natürlich wird es zukünftig auch noch interessant sein, zu erfahren, wie die Ausführungsintervalle beim Entnahmeplan sind.
Falls sie sich eim Auszahlplan genauso verhalten wie beim Sparplan, dann kann man mit einmonatigen, zweimonatigen und dreimonatigen Intervallen rechnen. Das wäre natürlich schade, denn beim Entnahmeplan wäre für mich die jährliche Entnahme am interessantesten. Schließlich möchte ich gerne am Anfang des Jahres wissen, wie mein Budget aussieht.
Auch wenn es noch eine Weile dauert, bis es mich selbst betrifft, ist das eine gute Nachricht für Sparer, die kurz vor oder bereits in Rente sind und nach einer einfachen Lösung für einen fairen Entnahmeplan suchen. Ich bin in jedem Fall gespannt, wie die weiteren Bedingungen sind.
Wie steht es bei Dir? Ist ein Entnahmeplan für Dich schon interessant oder tangiert Dich das noch nicht?
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